Venezuela: 14 Jahre Haft für Oppositionsführer

Der venezolanische Oppositionsführer Leopoldo Lopez muss für fast 14 Jahre ins Gefängnis. Wegen Anstachelung zur Gewalt und Verschwörung verurteilte ein Gericht in der Hauptstadt Caracas den Chef der Oppositionspartei Voluntad Popular am Donnerstag (Ortszeit) zu 13 Jahren, neun Monaten und sieben Tagen Haft. Sein Anwalt kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Straßenschlachten

Neben dem Oppositionsführer und ehemaligem Bürgermeister der wohlhabenden Gemeinde Chacao im Großraum Caracas wurden auch die Studenten Cristian Holdack, Angel Gonzalez und Demian Martin verurteilt. Sie müssen ihre Haftstrafen aber wohl nicht antreten oder dürfen sie als Hausarrest verbüßen.
Lopez Parteifreunde kritisierten den Schuldspruch. "Diese Entscheidung von Maduro gegen Lopez sollte uns noch mehr Kraft geben", schrieb der politische Koordinator von Voluntad Popular, Carlos Vecchio, auf Twitter. "Nichts und niemand kann den Wechsel in Venezuela stoppen."
Aufruhr vor dem Gericht
Vor der Urteilsverkündung war es vor dem Gericht zu Krawallen gekommen. Oppositionelle wurden nach eigenen Angaben von Regierungsanhängern angegriffen. Ein Sympathisant von Lopez erlitt dabei einen Herzinfarkt und starb, wie Voluntad Popular mitteilte. Auch Journalisten erklärten, sie seien attackiert worden.
Zuletzt hatte Lopez mit einem Hungerstreik in der Haft die Festsetzung von Parlamentswahlen im Dezember erzwungen. Seine Ehefrau Lilian Tintori reist seit seiner Verhaftung um die Welt und wirbt um Unterstützung für ihren Mann. " Leopoldo ist unschuldig, das zeigen die Beweise", sagte sie vor der Urteilsverkündung.
Die Regierungsgegner hatten im Februar 2014 gegen die schlechte Wirtschaftslage und die hohe Kriminalität in dem südamerikanischen Land demonstriert. Die Regierung Maduros wertete die Proteste hingegen als den Versuch eines Staatsstreichs.
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