USA und Taliban: Vereinbarung zur "Gewaltreduktion"
Die USA und die Taliban in Afghanistan haben einem hochrangigen US-Regierungsvertreter zufolge eine zeitliche begrenzte Reduzierung der Gewalt vereinbart. Das auf sieben Tage angelegte Abkommen gelte für das ganze Land, schließe die afghanischen Streitkräfte ein und sei sehr spezifisch, sagte der Vertreter am Freitag während der Münchner Sicherheitskonferenz.
So schließe es etwa Selbstmordattentate und Sprengfallen am Straßenrand ein. "Alles ist schriftlich festgehalten", hieß es. Noch sei das Abkommen nicht in Kraft. Es könne zu einem stufenweisen Abzug der US-Soldaten im Land führen. Bedingung sei, dass die Taliban ihre Zusagen einhielten.
US-Außenminister Mike Pompeo hatte am Donnerstag von einem "ziemlich wichtigen Durchbruch" bei den Verhandlungen mit den Islamisten berichtet. US-Verteidigungsminister Mark Esper zufolge ging es bei den Gesprächen um das Ziel, sieben Tage lang die Gewalt zu reduzieren. US-Abgeordnete haben dies als entscheidenden Test für ein größeres Abkommen bezeichnet. Auch am Freitagmorgen war über neue Gefechte zwischen afghanischen Regierungstruppen und den Taliban berichtet worden. Die Islamisten verhandeln zwar mit US-Gesandten, weigern sich jedoch, mit der Regierung in Kabul zu sprechen, die sie als Marionette des Westens bezeichnen.
Mit einem Friedensvertrag könnten 18 Jahre nach dem US-geführten Einmarsch die etwa 13.000 amerikanischen Truppen und ihre Verbündeten aus Afghanistan abziehen. Nach Angaben afghanischer Militärs kontrollieren die Taliban etwa 40 Prozent des Landes. US-Behörden zufolge gab es im letzten Vierteljahr 2019 einen neuen Rekord bei den Angriffen der Taliban und anderer regierungsfeindlicher Gruppen.
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