USA und Südkorea proben elf Tage den Ernstfall

US-Air Force U-2 Dragon Lady bei einer Übung auf der Osan Air Base in Pyeongtaek.
17.500 amerikanische Soldaten nehmen am gemeinsamen Militärmanöver mit Südkorea teil.

Die Streitkräfte der USA und Südkoreas haben trotz neuer Drohungen Nordkoreas ein gemeinsames Militärmanöver begonnen. Im Zentrum der seit langem geplanten elftägigen Übung "Ulchi Freedom Guardian" stehen computergestützte Simulationen eines Kriegs auf der koreanischen Halbinsel. Das jährliche Manöver habe wie geplant begonnen, teilte ein Sprecher der US-Streitkräfte in Korea (USFK) am Montag mit.

Von den 17.500 amerikanischen Soldaten, die daran teilnähmen, seien 3.000 eingeflogen worden. Die USA haben in Südkorea 28.500 Soldaten zur Abschreckung stationiert.

Das Manöver findet inmitten erhöhter Spannungen in der Region statt. Deshalb wird befürchtet, Nordkorea könnte auf die Übung beispielsweise mit neuen Raketentests reagieren. Vor der US-Botschaft in Seoul kam es auch zu Demonstrationen gegen das Mänover.

USA und Südkorea proben elf Tage den Ernstfall
South Korean protestors hold placards that read "stop war exercise" during a rally denouncing the annual Ulchi Freedom Guardian (UFG) joint South Korea-US military exercise, near the US embassy in Seoul on August 21, 2017. South Korea and the United States began annual war games on August 21, US Forces Korea said, amid heated warnings by Pyongyang that the exercises will worsen tensions in the region. / AFP PHOTO / JUNG Yeon-Je

"Feuer und Wut"

US-Präsident Donald Trump hatte Nordkorea zuletzt nach zwei Interkontinentalraketentests im Juli mit "Feuer und Wut" gedroht. Die kommunistische Führung in Pjöngjang drohte daraufhin, Raketen in Gewässer nahe der US-Pazifikinsel Guam zu feuern, auf der Washington einen strategisch wichtigen Militärstützpunkt unterhält. Letztlich stellte Nordkorea diese Pläne dann aber erst einmal zurück.

Nordkorea: "Ausdruck der Feindseligkeit"

Am Sonntag kritisierte die offizielle nordkoreanische Zeitung "Rodong Sinmun" das amerikanisch-südkoreanische Manöver als "Ausdruck der Feindseligkeit". Niemand könne garantieren, "dass die Übung nicht in Kampfhandlungen" münde. Das wegen seines Atomprogramms diplomatisch isolierte Land unterstellt den USA regelmäßig, einen Angriff vorzubereiten, was Washington bestreitet.

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