USA sollen bei Bin Laden-Mission gelogen haben

Journalist Seymour Hersh wirft Obama "Lügen" im Zusammenhang mit dem Tod von Al-Kaida-Chef vor.

Ein bekannter US-Journalist hat Präsident Barack Obama "Lügen" im Zusammenhang mit dem Tod von Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden vorgeworfen. Bei der Vorbereitung und Ausführung des tödlichen Angriffs durch US-Elitetruppen im pakistanischen Abbottabad im Mai 2011 hätten Pakistans Armee und Geheimdienst eine stärkere Rolle gespielt, als bisher bekannt sei.

Präsident Obama verkündet als Oberbefehlshaber den Tod Osama Bin Ladens.

Keine Seebestattung

Das schrieb Seymour Hersh in der "London Review of Books". Hersh beruft sich auf einen nicht namentlich genannten ehemaligen hochrangigen Geheimdienstmitarbeiter.

Washington hatte bisher angegeben, Bin Laden ohne Kenntnis der pakistanischen Behörden im Alleingang getötet zu haben. Laut Hersh sollen die USA einem pakistanischen Geheimdienstmitarbeiter eine Prämie in Höhe von 25 Millionen Dollar gezahlt haben. Dieser habe daraufhin Bin Ladens Versteck preisgegeben.

Ein Mann mit Brille und Anzug gestikuliert mit einem Stift in der Hand.
Journalist Seymour Hersh speaks at Al Jazeera Forum "Media and the Middle East - Beyond the Headlines" in Doha April 1, 2007. REUTERS/Fadi Al-Assaad (QATAR)

Auch nach dem Ableben Bin Ladens soll die US-Regierung gelogen haben. Laut Hersh (Foto) fand die publik gemachte Seebestattung im Arabischen Meer nicht statt. Die Besatzung der USS Carl Vinson machte widersprüchliche Bemerkungen gegenüber der Presse. Hershs Hypothese: Bin Ladens Leiche wurde auf dem Helikopterflug ins afghanische Jalalabad in einen Body Bag gesteckt – einzelne Körperteile warfen die Navy Seals über dem Hindukusch ab.

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