350 Sprachen in den USA: Trump erklärt Englisch zur Amtssprache

Zusammenfassung
- Trump erklärt Englisch per Dekret zur Amtssprache der USA, um den Zusammenhalt zu stärken.
- Behörden sind nicht mehr verpflichtet, Dienste in anderen Sprachen anzubieten, können aber weiterhin flexibel Hilfe leisten.
- Englisch ist die meistgesprochene Sprache in den USA, doch 68 Millionen Menschen sprechen zu Hause eine andere Sprache.
US-Präsident Donald Trump hat Englisch per Dekret zur Amtssprache der Vereinigten Staaten erklärt.
Das Weiße Haus veröffentlichte am Samstag das von Trump unterzeichnete Dekret, in dem es heißt, dass es höchste Zeit sei, Englisch zur Amtssprache des Landes zu machen. Der Schritt werde den Zusammenhalt in den USA stärken. Bisher war in den USA keine landesweite Amtssprache festgelegt.
Eine Einführung von Englisch als Amtssprache war wiederholt diskutiert worden, im 20. Jahrhundert scheiterten mehrere Anläufe im Kongress.
Mehr als 350 Sprachen
Durch den Beschluss Trumps werden Bundesbehörden und von der Bundesverwaltung unterstützte Behörden künftig von der Pflicht entbunden, Menschen ihre Dienste bei Bedarf auch in einer anderen Sprache als Englisch anzubieten. Diese Verpflichtung hatte in den 1990er-Jahren der damalige Präsident Bill Clinton eingeführt. Dem Dekret zufolge haben die Behörden jedoch weiterhin die Flexibilität zu entscheiden, wie viel Hilfe sie in anderen Sprachen als Englisch anbieten.
Vom Weißen Haus hieß es, dass in den USA zwar mehr als 350 Sprachen gesprochen würden. Englisch sei jedoch "die Sprache unserer Nation", in der "historische Dokumente wie die Unabhängigkeitserklärung und die Verfassung" geschrieben worden seien.
Vor Gericht angefochten
In den USA ist Englisch die mit Abstand am weitesten verbreitete Sprache, laut Daten der Bundesregierung aus dem Jahr 2019 sprechen aber rund 68 Millionen Menschen zu Hause eine andere Sprache. Alleine mehr als 40 Millionen davon sprechen demnach Spanisch. Unter anderem sind bis heute zahlreiche Sprachen indigener Stämme gebräuchlich.
Trump hat seit seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus im Jänner eine ganze Reihe an Dekreten erlassen, um seine Politik durchzusetzen. Viele werden jedoch vor Gericht angefochten.
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