US-Repräsentantenhaus für härtere Sanktionen gegen Nordkorea

Spannungen nach Atomtest: Nordkorea wegen Atomtest vom Weltwirtschaftsforum ausgeladen.

Die USA streben nach dem Atomtest Nordkoreas eine härtere Gangart gegen Pjöngjang an. Das amerikanische Repräsentantenhaus votierte am Dienstag mit 418 zu zwei Stimmen fast einstimmig für eine Ausweitung der Sanktionen gegen das autoritär regierte Land.

Führende Abgeordnete hatten bereits in der vergangenen Woche diskutiert, einen Antrag im Repräsentantenhaus zur Abstimmung zu stellen, der schärfere Strafen für Unternehmen vorsehe, die mit Nordkorea Geschäfte tätigten. Auch der UNO-Sicherheitsrat hat Nordkoreas Atomtest einstimmig verurteilt und rasche Schritte gegen das Land angekündigt. Nordkorea hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, es habe eine Wasserstoffbombe in Miniaturform zur Explosion gebracht. Experten bezweifeln allerdings, dass es sich tatsächlich um eine Wasserstoffbombe handelte.

Nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas hat die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye China gedrängt, sich schärferen Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang anzuschließen. "China hat eine sehr wichtige Rolle zu spielen", sagte Park am Mittwoch in Seoul in einer Ansprache zum neuen Jahr. China habe seine Opposition zu Nordkoreas Atomwaffenentwicklung bekräftigt. Diese Position müsse durch wirksame Maßnahmen unterstrichen werden.

Zudem hat das Weltwirtschaftsforum (WEF) eine Einladung an die Regierung Nordkoreas zur Teilnahme an seiner diesjährigen Tagung in Davos zurückgezogen. Als Grund nannte WEF-Vorstandsmitglied Philipp Rösler am Mittwoch am WEF-Sitz in Cologny bei Genf den kürzlich von Pjöngjang durchgeführten Atomwaffentest.

Südkorea beschiesst Drohne

Südkoreanische Soldaten haben am Mittwoch nach Angaben der Regierung in Seoul Warnschüsse auf eine Drohne der nordkoreanischen Armee abgefeuert. Das Flugobjekt sei in der Nähe eines Beobachtungspostens des Militärs im südkoreanischen Luftraum gesichtet worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die Drohne sei nach den Schüssen umgehend nach Nordkorea zurückgeflogen.

Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge im Grenzgebiet zwischen den beiden verfeindeten Nachbarländern, etwa 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Seoul. Als Reaktion auf den neuen Atomtest hatte Südkorea seine Propagandabeschallung an der Grenze zum Norden wieder aufgenommen.

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