US-Drohnenattacken: Weißes Haus gibt Opferzahl bekannt
Anti-Terror-Beraterin von Präsident Obama kündigt jährlichen Bericht an.
Die USA wollen erstmals Opferzahlen ihres umstrittenen Drohnenprogramms bekannt geben. In den kommenden Wochen würden die geschätzten Zahlen "außerhalb von aktiven Kampfgebieten" getöteter Kämpfer und Zivilisten durch unbemannte Kampfflugzeuge weltweit seit 2009 veröffentlicht, sagte die Anti-Terror-Beraterin von Präsident Barack Obama, Lisa Monaco, am Montag (Ortszeit) in Washington.
Mehr Drohnen in Obamas Amtszeit
Von da an werde es künftig regelmäßig einmal im Jahr eine Mitteilung zu den
Opferzahlen von US-Drohnenattacken geben. US-Präsident
Barack Obama hatte das
Drohnenprogramm seit Beginn seiner Amtszeit 2009 drastisch ausgeweitet. Der Einsatz von unbemannten und mit Waffen bestückten
Drohnen ist hoch umstritten. Kritiker bemängeln, dass bei den Angriffen in Ländern wie
Pakistan oder dem
Jemen auch zahlreiche Zivilisten getötet wurden.
Die genaue Opferzahl liegt im Dunkeln, Schätzungen zufolge wurden in den vergangenen Jahren aber mehrere tausend Menschen getötet. Zudem führen die Angriffe aus dem Hinterhalt nach Ansicht von Kritikern des Programms zu einer Radikalisierung der Bevölkerung.
Bürgerrechtler fordert mehr Transparenz
Jameel Jaffer von der US-Bürgerrechtsbewegung
ACLU nannte die angekündigte Veröffentlichung der
Opferzahlen einen "wichtigen Schritt", dieser müsse aber Teil von generell mehr Transparenz sein, die
Obama bereits 2013 versprochen hatte. Öffentlichkeit, Kongress und Gerichte müssten besser in die Entscheidungen eingebunden werden, forderte Jaffer.
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