US-Botschafter darf Prager Burg nicht mehr betreten
Ich lasse mir von keinem Botschafter in meine Auslandsreisepläne hineinreden", donnerte am Wochenende Tschechiens Präsident Milos Zeman und holte gleich zu einer ungewöhnlichen Strafmaßnahme aus: Er verbot dem US-Botschafter in Prag, Andrew Schapiro, ab sofort den Zutritt zum Präsidentensitz auf der Prager Burg. Grund der Aufregung: Schapiro hatte Zemans geplante Reise zur Moskauer Siegesfeier anlässlich des Endes des Zweiten Weltkrieges am 9. Mai als "ziemlich heikel" kritisiert.
Der Chef des außenpolitischen Ausschusses des Abgeordnetenhauses und der oppositionellen TOP 09, Karel Schwarzenberg, kommentierte die Aussage Zemans an die Adresse des US-Botschafter mit offensichtlicher Ironie: "Das wird dem Herrn Botschafter (Schapiro) unermesslich leid tun."
Angesichts des Ukraine-Konfliktes werden viele europäische Spitzenpolitiker – darunter Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel – der Parade heuer demonstrativ fernbleiben. Österreichs Bundespräsident Heinz Fischer hat noch nicht entschieden, ob er am 9. Mai zur Siegesparade nach Moskau fahren wird.
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