Pompeo: Neuer Korea-Gipfel "zum frühestmöglichen Zeitpunkt"

Nach einem Treffen mit Nordkoreas Kim Jong-Un und dem südkoranischen Staatschef Moon Jae-in zeigen sich die USA optimistisch.

Die USA und Nordkorea wollen südkoreanischen Angaben zufolge so rasch wie möglich ein zweites Gipfeltreffen veranstalten. Beide Seiten seien übereingekommen, den Gipfel zum "frühestmöglichen Zeitpunkt" abzuhalten, teilte das südkoreanische Präsidentenbüro am Sonntag nach einem Treffen von US-Außenminister Mike Pompeo mit Staatschef Moon Jae-in mit.

Zuvor hatte sich Pompeo bei einem Kurzbesuch in Pjöngjang erneut mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un getroffen. Zeit und Ort eines zweiten Treffens zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump ließ die Erklärung des südkoreanischen Präsidentenbüros offen. Pompeo selbst sprach von einem "guten produktiven Gespräch" mit Kim. Es sei ein weiterer Schritt vorwärts gewesen. Auf dem Weiterflug von Pjöngjang nach Seoul hatte er zuvor getwittert, es gebe weitere "Fortschritte" zur Umsetzung der Vereinbarungen des ersten Gipfeltreffens zwischen Trump und Kim.

Pompeo will die Verhandlungen über den Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms voranbringen und das geplante zweite Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim vorbereiten. Am Samstag war er deshalb zunächst nach Japan gereist, am Montag beendet er seine Mission mit einem Besuch bei Nordkoreas Verbündeten China.

Vierter Besuch in Nordkorea

Es war bereits der vierte Besuch des US-Außenministers in Nordkorea. Ein US-Regierungsvertreter sagte, das Treffen sei "besser" gewesen als das vorherige. Die Verhandlungen würden sich aber noch "lange hinziehen". Nach seinem vorherigen Besuch im Juli hatte Pompeo von deutlichen Fortschritten gesprochen, Pjöngjang dagegen warf den USA im Anschluss vor, einseitige und "gangsterhafte" Forderungen zu stellen.

Trump und Kim waren im Juni in Singapur zu einem historischen Gipfeltreffen zusammengekommen. Der nordkoreanische Machthaber hatte bei dem Treffen in eine "Denuklearisierung" seines Landes eingewilligt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen für den Prozess wurden aber nicht genannt, weshalb die Vereinbarung vielfach als zu vage kritisiert wird.

TDie USA verlangen von Nordkorea eine vollständige atomare Abrüstung, und wollen bis dahin ihre Sanktionen beibehalten. Dies lehnt Pjöngjang ab. Nach Einschätzung politischer Beobachter könnte Washington nun über neue Optionen nachdenken, um Anreize für weitere Abrüstungsschritte zu schaffen.

Wie ein möglicher Kompromiss aussehen könnte, deutete Südkoreas Außenministerin Kang Kyung-wha in einem Gespräch mit der "Washington Post" an. Demnach könnte sich Nordkorea zum Abbau seiner umstrittenen Atomanlage Yongbyon bereit erklären und die USA im Gegenzug des Korea-Krieg formal für beendet erklären. Nach dem Krieg (1950 bis 1950) wurde lediglich ein Waffenstillstand geschlossen, ein Friedensvertrag steht bis heute aus.
 

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