UNO-Menschenrechtsrat sieht Belege für Giftgaseinsatz in Douma

Bei einem Angriff im April sind Dutzende Menschen in der Stadt in Syrien ums Leben gekommen.

In der lange von Rebellen kontrollierten syrischen Stadt Douma ist nach Erkenntnissen des UNO-Menschenrechtsrats im April Giftgas eingesetzt worden. Die vorliegenden Hinweise stünden in Einklang mit dem Gebrauch von Chlorgas, heißt es in einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht zum Kampf um das ehemalige Rebellengebiet Ost-Ghouta nahe der Hauptstadt Damaskus.

Symptome bei Verletzten stimmten zudem mit dem Gebrauch eines weiteren chemischen Stoffes überein, höchstwahrscheinlich eines Nervengases.

Bei dem mutmaßlichen Giftgasangriff am 7. April waren Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Der Menschenrechtsrat spricht von mindestens 49 Todesopfern und bis zu 650 Verletzten. Opposition und der Westen machten dafür die syrischen Regierungstruppen verantwortlich. Die USA und Frankreich bombardierten deswegen syrische Regierungsstellungen mit Marschflugkörpern.

Assad: Kein Giftgas

Syrien und sein Verbündeter Russland wiesen die Vorwürfe zurück und sprachen von einer Inszenierung. Anhänger des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad bestreiten, dass in Douma überhaupt Gas eingesetzt wurde. Inspekteure der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) haben den Fall untersucht, aber noch keinen Bericht vorgelegt.

Der UNO-Menschenrechtsrat wirft Assads Truppen zudem Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Kampf um Ost-Ghouta vor. Neben den Regierungskräften hätten sich auch oppositionelle bewaffnete Gruppen Kriegsverbrechen schuldig gemacht.

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