175 Kilometer Grenzzaun gegen Flüchtlingsstrom nach Europa

Zwei Arbeiter installieren mit einem Bobcat-Lader einen Zaun in einem Feld.
Soldaten und Arbeitslose bauen den umstrittenen Eisenzaun. Kosten: 94 Millionen Euro.

Ungarn hat Montagfrüh offiziell mit dem Bau des umstrittenen Eisenzaunes an der Grenze zu Serbien begonnen. Die 175 Kilometer lange und vier Meter hohe Absperrung soll bis zum 31. August fertig sein und das Land vor illegalen Einwanderern schützen.

Die Bauarbeiten starteten zeitgleich an zwölf Orten, darunter nahe der südungarischen Ortschaft Asotthalom, rund 180 Kilometer von Budapest entfernt.

Bau in zwei Schichten

Errichtet wird der Eisenzaun von Soldaten sowie rund 300 Arbeitslosen, die in zwei Schichten arbeiten. Für den Bau des Zaunes hat die Regierung laut Webportal delmagyar.hu 29 Milliarden Forint (94,06 Mio. Euro) bereitgestellt.

Vor Baubeginn war ein Probeabschnitt errichtet worden, um verschiedene Konstruktionstechniken zu testen und die am schwersten zu überwindende zu finden. Innenminister Sandor Pinter hatte angesichts internationaler Kritik an dem Projekt dessen Bedeutung für den Schutz der EU-Außengrenze betont. Der Zaun hätte solange Berechtigung, solange jährlich bis zu 160.000 illegale Migranten nach Ungarn kämen, betonte er. 99 Prozent von ihnen kämen über die serbisch-ungarische Grenze.

Unterdessen formierte sich im Internet das rechtsradikale "Bataillon der Freiwilligen Grenzjäger", das im Grenzbereich zu Serbien illegale Migranten aufspüren will. Die Polizei in der südungarischen Grenzstadt Szeged hat nach Medienberichten bereits ein Verfahren gegen die Gruppe eingeleitet. Der Privatmiliz wird vorgeworfen, das Sicherheitsmonopol des Staates zu untergraben.

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