UN: Kindersoldaten im Kongo trinken Blut ihrer Opfer

Rebellengruppe Kamuina Nsapu kämpft mit Buben und Mädchen im Alter von sieben bis 13 Jahren. UN gibt Regierung Mitschuld an der Situation.

Die Gräueltaten im Kongo werden nach Darstellung der Vereinten Nationen nicht zuletzt von Kindersoldaten begangen. Aufseiten der Rebellengruppe Kamuina Nsapu kämpften Buben und Mädchen im Alter von sieben bis 13 Jahren, geht aus einem am Freitag in Genf veröffentlichten Bericht des Büros des UN-Menschenrechtskommissars hervor.

"Zeugen berichteten, dass die Mädchen das Blut der Opfer trinken als Teil eines magischen Rituals, das die Gruppe unbesiegbar machen soll." Der Aberglaube in der Bevölkerung trage offenbar dazu bei, dass eine nur schwach ausgerüstete, vor allem aus Kindern bestehende Miliz mehr als ein Jahr lang der Offensive der Armee widerstehen könne, heißt es in dem Bericht.

Eine Gruppe von Menschen, von denen einige Gegenstände auf dem Kopf tragen, steht an einer staubigen Straße.
Vendors and passersby walk along a street in the 3Z neighbourhood, where confrontations between Kamuina Nsapu militia and security forces are known to have taken place, in Tshikapa, Democratic Republic of Congo on July 28, 2017. / AFP PHOTO / Junior D. KANNAH
Die Regierung trägt laut UN Mitschuld an der Situation. So würden sich auch Polizisten an den Überfällen auf Dörfer beteiligen. Es bestehe die Sorge, dass die Unruhen ein Vorwand sein sollten, Wahlen zu verzögern, so ein UN-Sprecher.

Die Gewalt in der vormals friedlichen Region Kasai der bitterarmen Demokratischen Republik Kongo war im August 2016 ausgebrochen, nachdem Sicherheitskräfte den Anführer der Rebellengruppe getötet hatten. Rund 1,3 Millionen Menschen sind im Land auf der Flucht.

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