UN-Bericht: Nordkorea hat Atomprogramm nicht eingestellt

Der UN-Sicherheitsrat hat die Sanktionen gegen Nordkorea immer wieder wegen der Raketen- und Atomwaffentests verschärft.

Nordkorea hat einem vertraulichen Bericht der Vereinten Nationen zufolge sein Atom- und Raketenprogramm nicht eingestellt. Zu diesem Schluss kam eine sechsmonatige Überprüfung von unabhängigen Experten, wie aus dem Bericht an das Komitee des UN-Sicherheitsrates für die Nordkorea-Sanktionen hervorgeht. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte den Bericht am Freitag einsehen.

Damit habe Nordkorea gegen die Strafmaßen der UN verstoßen. Die Vertretung Nordkoreas bei den Vereinten Nationen antwortete auf Anfragen für eine Stellungnahme nicht. Der UN-Sicherheitsrat hat die Sanktionen gegen Nordkorea seit 2006 immer wieder wegen der Raketen- und Atomwaffentests des abgeschotteten Landes verschärft. Damit soll Nordkorea dazu gebracht werden, diese Aktivitäten aufzugeben. Auch die USA halten nach dem Treffen von Präsident Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un an ihren Strafmaßnahmen fest.

Druck müsse beibehalten werden

US-Außenminister Mike Pompeo rief dazu auf, im Druck auf die nordkoreanischen Führung nicht nachzulassen. Der diplomatische und wirtschaftliche Druck auf Pjöngjang müsse beibehalten werden, sagte Pompeo am Samstag in Singapur. Dort beginnt am selben Tag das Asean-Regionalforum. Auch der nordkoreanische Außenminister Ri Yong-ho nimmt an dem Treffen teil.

Bei dem historischen Gipfeltreffen mit Trump im Juni hatte Kim die "Denuklearisierung" seines Landes zugesagt. Ein Zeitplan wurde jedoch nicht genannt; Kritiker bezeichneten die Vereinbarungen als zu vage. Erst in der vergangenen Woche hatte US-Außenminister Mike Pompeo bei einer Anhörung vor dem US-Senat gesagt, Nordkorea stelle weiterhin Atommaterial her. Die laufenden Gespräche mit Pjöngjang bezeichnete er dennoch als "produktiv". Es gebe "Fortschritte".

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