UN-Bericht: Noch nie so viele Dschihad-Touristen

Bewaffnete und maskierte Personen marschieren mit einer Flagge durch eine Stadt.
UNO warnt vor 25.000 Kämpfern aus rund 100 Staaten

Laut dem Bericht einer UNO-Expertengruppe, der dem UN-Sicherheitsrat vorgelegt wurde, kämpfen derzeit so viele ausländische Dschihadisten in Ländern wie Syrien, dem Irak oder Afghanistan, wie noch nie. Die Zahl sei höher als jemals in der Geschichte, so der Bericht des Expertenteams, das mit der Beobachtung der UN-Sanktionen gegen El Kaida betraut ist. Von mehr als 25.000 Menschen aus rund 100 Staaten ist die Rede, die sich El Kaida oder dem Islamischen Staat (IS) angeschlossen hätten. 20.000 davon seien alleine nach Syrien oder in den Irak gegangen, wo sie sich hauptsächlich dem IS und in geringerem Maß dem lokalen El-Kaida-Ableger Al-Nusra-Front angeschlossen hätten. Irak und Syrien werden als "internationale Benimmschule" oder "Pensionat" für Extremisten bezeichnet. In Afghanistan sollen 6500 Ausländer kämpfen. Jeweils einige Hundert seien in Pakistan, dem Jemen und Libyen. 100 ausländische Dschihadisten seien in Somalia. Alles in allem ist von einem Anstieg von 71 Prozent seit Mitte 2014 die Rede. Als Herkunftsländer werden vor allem Tunesien, Marokko, Frankreich und Russland genannt. Es gebe aber auch einen Anstieg in Ländern wie den Malediven oder Finnland. Kämpfer und ihre Netzwerke würden ein "unmittelbares und dauerhaftes" Risiko darstellen. Zugleich wird vor Panik gewarnt. Gegenmaßnahmen müssten "maßvoll, effektiv und angemessen" erfolgen.

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