Rochade bei den Separatisten
Schwere Kämpfe.Für Alexander Borodaj ist der Job erledigt, wie er selbst sagt. Der bisherige "Premier" der selbst ernannten Volksrepublik Donezk übergab sein Amt an Alexander Sachartschenko, ein aus Donezk stammender Anführer der radikalen Organisation Oplot. Der aus Moskau stammende Borodaj sagte, er sei als Krisenmanager gekommen und wolle nun als Vize-Premier weiter beratend tätig sein. Er werde den Donbass nicht verlassen.
Damit trat er einer Reihe an Gerüchten der vergangenen Tage entgegen, wonach sich Borodaj angesichts der Offensive der ukrainischen Truppen absetzen wolle oder bereits in Russland sei. Klar ist, dass sich aus dem von Separatisten gehaltenen Gebiet wohl kaum nicht einmal ein Scheinstaat machen lässt. Klar ist aber auch, dass der ukrainische Vormarsch ins Stocken geraten ist. Am Freitag gelang es einer Gruppe tagelang nahe der Grenze zu Russland eingekesselter Soldaten auszubrechen. Das Ziel, die Separatisten durch die Rückeroberung der Grenze von Nachschub abzuschneiden, ist damit erneut in weiter Ferne. Nach wie vor kontrollieren die Separatisten einen gut 100 km langen Abschnitt der Grenze.
Kein Strom, kein Gas
In den belagerten Großstädten Lugansk und Donezk wird indes die Lage immer prekärer. Lugansk ist seit einer Woche ohne Mobilfunk, es gibt keinen Strom, kein Gas und die Wasserversorgung funktioniert nur beeinträchtigt. In Donezk bahnt sich Ähnliches an. Laut Angaben aus der Stadt waren in der gesamten Nacht auf Freitag überall in der Stadt Explosionen zu hören. Laut Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa wurden beim Beschuss von Wohnhäusern und einem Spital ein Mensch getötet und einer verletzt.
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