Über 30 Verletzte bei Konflikt um Al-Aksa-Moschee

Zusammenstöße in Jerusalems Altstadt am dritten Tag in Folge.

Bei neuen Zusammenstößen am dritten Tag in Folge sind am Dienstag rund um die Al-Aksa-Moschee in der Altstadt von Jerusalem 26 Palästinenser und fünf Polizisten verletzt worden. Mehrere hundert Polizisten waren am Dienstag im Einsatz.

Bereits an den beiden Tagen zuvor hatte es auf dem Hochplateau vor der Al-Aksa-Moschee, das gläubige Juden als Tempelberg verehren, Auseinandersetzungen gegeben, die international mit Beunruhigung aufgenommen wurden.

Vier Palästinenser festgenommen

Junge Palästinenser bewarfen am Dienstag ein großes Aufgebot an israelischen Polizisten mit Steinen, wie ein AFP-Journalist beobachtete. Die Polizei reagierte mit dem Einsatz von Blendgranaten. Von den 26 Palästinensern, die nach Angaben des Roten Kreuzes verletzt wurden, mussten zwei ins Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei sprach von vier Festnahmen.

Die Spannungen stehen im Zusammenhang mit dem jüdischen Neujahrsfest (Rosh Hashanah), das am Sonntagabend begann. Nach Polizeiangaben wurden rund um den Bereich der Al-Aksa-Moschee in den vergangenen Tagen wesentlich mehr jüdische und touristische Besucher gezählt als üblich. Nach der derzeit gültigen Regelung dürfen Juden und andere nicht-muslimische Besucher den Tempelberg zwar besuchen, dort aber nicht beten. Rechtsradikale Juden versuchen immer wieder, das Verbot zu durchbrechen.

USA warnen vor "Provokationen"

Seit der militärischen Besetzung und international nicht anerkannten Annexion durch Israel im Jahr 1967 hat die israelische Polizei auf dem Plateau die Sicherheitshoheit, während die jordanische Stiftung Wakf dort für die Religionsausübung zuständig ist. Die Al-Aksa-Moschee aus dem 7. Jahrhundert ist das drittwichtigste islamische Heiligtum nach Mekka und Medina. Extremistische jüdische Splittergruppen sind der Ansicht, die Al-Aksa-Moschee und der ebenfalls auf dem Tempelberg befindliche islamische Felsendom müssten zerstört werden, um Platz zu schaffen für den Bau des dritten jüdischen Tempels.

Über 30 Verletzte bei Konflikt um Al-Aksa-Moschee
Foto mit Lokalisierung Al Aqsa-Moschee, Felsendom und Klagemauer Grafik 1057-15-Israel.ai, Format 88 x 104 mm

Die Europäische Union rief "alle beteiligten Parteien" dazu auf, mit "Ruhe und Zurückhaltung" zu reagieren und den "Status quo der heiligen Stätten" zu wahren. Die US-Regierung warnte vor "Provokationen" und forderte ebenfalls, die "historischen" Gegebenheiten unangetastet zu lassen. Die iranische Regierung sprach von einer "Aggression des zionistischen Regimes" in Israel und forderte eine Dringlichkeitssitzung des Golf-Kooperationsrates (GCC).

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