Tweets zeigen: Trump ist noch böser als gedacht
Die Liste der Personen, Plätze und Dinge, die Donald Trump auf Twitter beleidigt hat, steht aktuell bei 250. Die New York Times aktualisiert sie laufend.
Nun ist es üblich, dass der offizielle Twitteraccount eines Politikers – in dem Fall @therealdonaldtrump - nicht nur von ihm selbst befüllt wird, sondern auch von seinem Team. Im Gegensatz zu vielen anderen Accounts ist aber nicht ersichtlich, wann es Trump ist, der da gerade twittert und wann einer seiner Mitarbeiter.
iPhone oder Android
Das ist der Punkt, an dem David Robinson ins Spiel kommt, ein Statistiker, der in Princeton studiert hat. Er hat sich angesehen, von welchem Handy Tweets von @realdonaldtrump gesendet werden, das sind ein Android-Handy und ein iPhone. Trump, so viel ist bekannt, twittert von einem Android-Handy. Es lässt sich also vermuten: Android-Tweets sind von Trump, iPhone-Tweets von Mitarbeitern seiner Kampagne. Er hat dafür auch noch andere Indizien: Android-Tweets haben viel seltener Fotos oder Links und auch kaum Hashtags.
Der nächste Schritt Robinsons war, sich anzusehen, wie sich die Tweets unterscheiden. Es zeigte sich ein eindeutiges Muster: Alle positiven Tweets, also jene, bei denen dazu aufgerufen wurde, sich bei der Kampagne zu engagieren, oder den Athleten bei Olympia viel Erfolg gewünscht wurde, kamen vom iPhone, also nicht von Trump. Ein typischer iPhone-Tweet wäre also:
Während ein Android-Tweet so ausschaut:
Will the @realdonaldtrump please stand up
Insgesamt sind die häufigsten Wörter, die von @realdonaldtrump getwittert werden, „hillary“, „#trump2016“ und „crooked“, Trumps ewiges Beiwort für Hillary Clinton. Robinson hat nun iPhone- und Android-Tweets getrennt, und aufgeschlüsselt, mit welcher Wahrscheinlichkeit Wörter von einem der beiden Geräte kommen. Die Wörter mit der höchsten Wahrscheinlichkeit, vom iPhone zu kommen, sind die klassischen Hashtags: #makeamericagreatagain und #trump2016. Bei Android ist es dagegen: „badly“, „crazy“ und „weak“.
Mit dem „NRC Word-Emotion Association“-Lexikon lassen sich einzelne Wörter zudem Emotionen zuordnen, also hat Robinson die 4901 Wörter der Android-Tweets damit gefüttert. Die Emotionen, mit denen Trumps Tweets am häufigsten assoziiert wurden, lauten demnach: Ekel, Traurigkeit, Angst und Zorn. Die böse Seite an Trumps-Twitteraccount ist also eindeutig festzumachen: Sie heißt Donald Trump.
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