Tumulte bei Aktion von Nationalisten-Partei

Die schwere Krise in Griechenland treibt der ultra-nationalistischen Partei „ Goldene Morgenröte“ immer mehr Anhänger zu. Und diese erregt mit rassistischen Aktionen vermehrt Aufsehen. Am Donnerstag stoppte die Polizei in Athen eine öffentliche Lebensmittelausgabe der „Morgenröte“. Deren Aktivisten wollten explizit „nur Griechen“ mit den Hilfen versorgen. Als die Beamten auf dem zentralen Syntagma-Platz einschritten, kippten die „Morgenröte“-Mitarbeiter die Lebensmittel einfach aus dem Lastwagen mitten auf die Straße.
Doch damit nicht genug: Ein Abgeordneter der Nationalisten-Partei attackierte schließlich noch den Bürgermeister von Athen. Giorgos Germenis stürmte einen nahe gelegenen Sozialmarkt, wo Stadt-Chef Giorgos Kaminis an Kinder Osterkerzen verteilte. Ein Faustschlag verfehlte Kaminis, traf jedoch ein 12-jähriges Mädchen, hieß es am Donnerstag in griechischen Medien. Kaminis hatte zuvor die Aktion der "Morgenröte" als "rassistisch, hasserfüllt und xenophob" bezeichnet und ließ die Verteilung unterbinden.
"Blut nur für Griechen"
Erst in der Vorwoche hatte die „ Morgenröte“ zum Blutspenden aufgerufen – mit der Auflage: Das gespendete Blut dürften ausschließlich Griechen bekommen. Der Sprecher der für die Blutspenden zuständigen Behörde, Lazaros Makris, wies dies allerdings kategorisch zurück: Das gespendete Blut werde für „jeden, der es braucht, ohne Bedingungen und Voraussetzungen verwendet.“
Im griechischen Parlament ist die ultra-rechte „Morgenröte“ mit 18 Abgeordneten vertreten. Bei den Wahlen im vergangenen Sommer erzielte sie knapp sieben Prozent der Wählerstimmen. Laut jüngsten Umfragen liegt sie derzeit aber schon bei zehn Prozent.
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