Türkei und Indien verhängen Vergeltungszölle auf US-Waren

Die neue EU-Tabakprodukt-Richtlinie
Ankara belegt Öl- und Chemieprodukte sowie Maschinen und andere US-Produkte mit neuen Abgaben.

Im Handelsstreit mit den USA wehren sich immer mehr Länder gegen die von der Regierung in Washington verhängten Zölle. In der Türkei werden ab Donnerstag neue Abgaben auf US-Produkte der Öl-, Chemie- und Maschinenbauindustrie fällig. Auch Waren wie Autos, Whiskey, Kosmetik, Kohle und Tabak sollen mit Zöllen belegt werden.

Der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci erklärte, die Abgaben seien eine Reaktion auf die "nicht tragbaren" Zölle, die die USA auf Stahl erhoben haben. Das Volumen der neuen türkischen Abgaben von knapp 267 Mio. Dollar (231 Mio. Euro) entspreche der Belastung, die durch die neuen US-Abgaben auf türkische Produzenten zukommt. Zugleich erhöhte Indien die Zölle auf Stahl und Eisen sowie auf Agrarprodukten aus den USA. Auch hier soll damit laut dem Stahlministerium der Unmut gegenüber US-Abgaben gezeigt werden.

Die USA haben Importzölle von 25 Prozent auf Stahl und von zehn Prozent auf Aluminium verhängt. Die Regierung von Präsident Donald Trump liegt in Handelsfragen vor allem mit der EU und mit China über Kreuz. Ab Freitag gelten in der EU Vergeltungszölle auf US-Waren wie Jeans, Erdnussbutter und Motorräder im Wert von 2,8 Mrd. Euro Trump prüft jetzt seinerseits die Verhängung von zusätzlichen Zöllen auf Autos aus europäischer Produktion. Die Spirale aus neuen Abgaben und Vergeltungszöllen schürt die Furcht vor einem Handelskrieg.

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