Türkei schoss syrischen Kampfjet ab
Das türkische Militär hat am Sonntag an der südlichen Grenze des Landes ein syrisches Kampfflugzeug abgeschossen. Das hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Sonntag bestätigt, wie türkische Fernsehsender berichteten.
Nach Angaben türkischer Behörden ist die Maschine auf syrischem Gebiet westlich der Grenzstadt Kasab in der Provinz Latakia niedergegangen. Sie soll zuvor den türkischen Luftraum verletzt haben. An der Grenze gab seit dem Beginn des Bürgerkriegs wiederholt schwere Zwischenfälle.
Auf syrischer Seite hatten Rebellen in dem Gebiet in der vergangenen Woche den letzten Grenzübergang zur Türkei eingenommen, der noch von den Regierungstruppen kontrolliert worden war. Nach Berichten von Revolutionsaktivisten war an den Kämpfen in Kasab auch die Al-Nusra Front beteiligt, die von westlichen Geheimdiensten als Terrororganisation eingestuft wird.
Die syrische Regierung hat den Abschuss scharf verurteilt. Das Außenministerium habe die "türkische Aggression" als "beispiellos und nicht rechtfertigbar" bezeichnet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Der Vorfall reflektiere den "Bankrott Erdogans".
Kämpfe im Libanon
Auch im Libanon weitet sich der Syrien-Konflikt aus: Bei neuen Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern Assads starb dort ein Mensch. Die Kämpfe seien am Sonntagmorgen im Süden der Hauptstadt Beirut ausgebrochen. Sie flauten erst ab, als das Militär Soldaten in das Gebiet entsandte. Erst in der vorigen Woche wurden bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern Assads in der nordlibanesischen Stadt Tripoli 27 Menschen getötet. Dabei spiegelt sich der syrische Konflikt wider, der auch entlang der muslimischen Glaubensrichtungen zwischen Sunniten und Alawiten verläuft. Die Alawiten, denen Assad angehört, stehen den Schiiten nahe.
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