Türkei: Gericht weist Entlassungsantrag von US-Pastor zurück

Das Vorgehen der türkischen Justiz gegen den protestantischen Geistlichen belastet seit Monaten die Beziehungen zu den USA.

Ein türkisches Gericht hat am Mittwoch abermals einen Antrag auf Entlassung des US-Pastors Andrew Brunson aus dem Hausarrest abgelehnt. Dies berichteten türkische Medien. Das Vorgehen der türkischen Justiz gegen den protestantischen Geistlichen belastet seit Monaten massiv die Beziehungen zum NATO-Partner USA.

Der Verteidiger des seit mehr als eineinhalb Jahren in der Türkei festgehaltenen US-Pastors hatte zuvor erneut dessen Freilassung gefordert. Er habe Einspruch gegen den Hausarrest und die Ausreisesperre eingelegt, sagte der Anwalt Ismail Cem Halavurt am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das sei ein Routinevorgang.

USA gegen Türkei

Jeffrey Hovenier, Geschäftsträger der US-Botschaft in Ankara, teilte über den Twitter-Account der Botschaft mit, er habe Brunson und seine Frau besucht. Er fordere, dass der Fall Brunson und die Fälle von anderen "zu Unrecht inhaftierten" Amerikanern und türkischen Mitarbeitern von US-Vertretungen ohne Verzögerung gelöst würden.

Der Fall Brunson belastet die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei schwer. Die USA haben Sanktionen und Strafzölle gegen die Türkei verhängt, um die Freilassung des evangelikalen Pastors zu erreichen. Das hat die Währungskrise in der Türkei massiv verschärft. Die Lira brach zum Wochenende auf neue Tiefststände ein.

Brunson, der Pastor einer evangelikalen Kirche in Izmir, war 2016 unter Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft genommen worden. Kürzlich wurde der 50-Jährige wegen Gesundheitsproblemen in den Hausarrest entlassen. Die Staatsanwaltschaft fordert bis zu 35 Jahre Gefängnis. US-Präsident Donald Trump hat mehrfach die umgehende Freilassung des Pastors verlangt.

Kommentare