Trump tritt gegen abtretenden US-Verteidigungsminister Mattis nach

US-Präsident Donald Trump geht in der Debatte um den Rücktritt von Verteidigungsminister James Mattis mit scharfer Kritik an dessen Amtsführung in die Offensive. Der Pentagon-Chef habe die internationale Dynamik hinter der militärischen Rolle der USA in der ganzen Welt nicht erkannt, erklärte Trump am Montag auf Twitter.
"Wir subventionieren die Militärs vieler sehr reicher Länder auf der ganzen Welt erheblich, während diese Länder gleichzeitig die USA und unsere Steuerzahler im Handel völlig ausnutzen", schrieb Trump in seiner Kurznachricht. "General Mattis sah darin kein Problem. Ich tue es, und es wird repariert." Trump kritisiert seit langem, dass es in Militär- und Wirtschaftsfragen ein Ungleichgewicht mit US-Verbündeten wie etwa Deutschland zulasten der USA gebe.
Syrien-Rückzug
Mattis hatte wegen Differenzen mit Trump über dessen Plan für einen Abzug der US-Truppen aus Syrien seinen Rücktritt erklärt, aber zugleich angeboten, noch zwei Monate im Amt zu bleiben. Trump kündigte aber am Sonntag an, Mattis schon zum 1. Jänner zu ersetzen. Vizeminister Patrick Shanahan soll den Posten kommissarisch übernehmen.
Trump ist Insidern zufolge darüber verärgert, welche Aufmerksamkeit der Rücktrittsbrief von Mattis in der Öffentlichkeit gefunden habe. In dem Schreiben kritisierte Mattis Trumps Außenpolitik und dessen Umgang mit den US-Verbündeten im Zusammenhang mit dem überraschend verkündeten Truppenabzug. Der hoch angesehene Ex-General galt als letzter Garant traditioneller US-Bündnispolitik in Trumps Kabinett und als einziger, der den Präsidenten von allzu brisanten militärischen Entscheidungen abhalten konnte.
Kommentare