Trump: PKK vermutlich größere terroristische Bedrohung als IS

Donald Trump.
"Ebenso hart oder härter als der IS": US-Präsident gibt nach türkischem Angriff auf syrische Kurdengebiete erstaunliche These zum Besten.

US-Präsident Donald Trump hält die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) für eine wahrscheinlich größere terroristische Bedrohung als die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

"Die PKK, die - wie Sie wissen - Teil der Kurden ist, ist vermutlich in vielerlei Hinsicht schlimmer beim Terror und eine größere terroristische Gefahr als der IS", sagte Trump am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella im Weißen Haus. Selbst der IS "respektiere" PKK-Kämpfer. "Wissen Sie, warum? Weil sie ebenso hart oder härter als der IS sind."

Zugleich drohte Trump der Türkei schärfere Sanktionen an.

Kurden bekämpften Islamischen Staat

Die Türkei geht bei ihrer Offensive in Nordsyrien gegen die Kurdenmiliz YPG vor, die Verbindungen zur PKK hat. Ankara hält die YPG für den syrischen Ableger der PKK. Die PKK steht in der Türkei, aber auch in den USA und in der EU auf der Liste der Terrororganisationen. Die YPG war bisher der Verbündete der US-Streitkräfte im Kampf gegen den IS in Syrien.

Trump wies am Mittwoch erneut Vorwürfe zurück, er habe der Türkei mit dem Rückzug von US-Truppen aus dem nordsyrischen Grenzgebiet "grünes Licht" für den Einmarsch gegeben. Das Gegenteil sei der Fall, sagte er.

"Vernichtend für die türkische Wirtschaft"

Trump verteidigte den Abzug gegen scharfe Kritik auch aus den eigenen Reihen. "Ich werde nicht potenziell Tausende und Zehntausende amerikanische Soldaten verlieren, die in einem Krieg zwischen der Türkei und Syrien kämpfen", sagte er. Mit Blick auf die Türkei fügte er hinzu: "Sollen wir ein Nato-Mitglied bekämpfen, damit Syrien, das nicht unser Freund ist, sein Land behält? Ich denke nicht."

Der Präsident forderte die Regierung in Ankara zu konstruktiven Verhandlungen mit seinem Stellvertreter Mike Pence über einen Waffenstillstand auf. Trump sagte, sollte das Treffen am Donnerstag in Ankara nicht gut verlaufen, werde er Sanktionen verhängen, die "vernichtend für die türkische Wirtschaft" seien.

Trump fordert von der Türkei, bei ihrer Offensive in Nordsyrien eine Waffenruhe zu akzeptieren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt das ab.

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