Trump kritisiert Fehlen von Geldern für Mauerbau: "Lächerlich"

US-Präsident Donald Trump wettert gegen den im Kongress erzielten Budgetkompromiss. Die nächste Blockade droht bereits.

US-Präsident Donald Trump hat einen im Kongress erzielten Budgetkompromiss als "lächerlich" kritisiert, weil er keine Mittel für den Mauerbau an der Grenze zu Mexiko vorsieht. Zu der zwischen seiner Republikanischen Partei und den oppositionellen Demokraten ausgehandelten Einigung schrieb er am Donnerstag auf Twitter: "Ich will wissen, wo das Geld für die Grenzsicherheit und die Mauer ist."

Der Präsident kann gegen alle Gesetze sein Veto einlegen, das dann wiederum nur mit Zweidrittelmehrheiten in beiden Häusern des Kongresses aufgehoben werden kann. Sein Protest gegen den Budgetkompromiss schürt in Washington Sorgen, dass es zur bereits dritten Haushaltssperre in diesem Jahr kommen könnte.

Der Kongress hat nur noch bis zum 30. September Zeit, ein neues Haushaltsgesetz zu verabschieden und damit eine Finanzblockade zu verhindern. Diese "Shutdowns" haben zur Folge, dass die Arbeit der Bundesbehörden weitgehend zum Stillstand kommt. Wegen der Streitigkeiten über das Budget war es zu Jahresbeginn bereits zu zwei Finanzsperren gekommen, die aber nur von jeweils kurzer Dauer waren.

Der am Mittwoch vom Senat mit der großen Mehrheit von 97 gegen drei Stimmen verabschiedete Entwurf sieht eine Übergangslösung bis zum 7. Dezember vor, um eine erneute Sperre zu vermeiden. Die noch notwendige Abstimmung im Repräsentantenhaus soll nach der bisherigen Planung in der kommenden Woche stattfinden.

Weiterhin strittige Budgetfragen wurden aus dem Gesetzentwurf ausgeklammert, um den diesbezüglichen Verhandlungen Zeit bis nach den Kongresswahlen am 6. November zu geben. Dazu gehört die Finanzierung des von Trump geplanten Walls an der Südgrenze. Für das Prestigeprojekt will der Präsident fünf Milliarden Dollar (4,25 Milliarden Euro) im Haushaltsjahr 2019 bekommen, das bereits im Oktober beginnt.

Trump appellierte nun an die Republikaner, "endlich Härte zu zeigen". Die Demokraten sperrten sich gegen den Vollzug der Gesetze und die Sicherheit an der Grenze, wetterte er. Die Republikaner verfügen zwar in beiden Kongresskammern über die Mehrheit, haben im Senat aber nur 51 der 100 Sitze. Für die Verabschiedung der Budgetgesetze sind 60 Stimmen erforderlich.

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