Bereits 13 Tote nach Vulkanausbruch auf Java: Hunderte fliehen in Panik
Nach einem Vulkanausbruch auf der indonesischen Insel Java ist die Zahl der Todesopfer auf 13 gestiegen. Das bestätigte die nationale Katastrophenschutzbehörde am Sonntag. Zehn Verschüttete konnten demnach gerettet werden. Der Semeru spuckte am Samstag Asche und eine große Rauchwolke aus, die umliegende Dörfer verdunkelte und tausende Anrainer in die Flucht trieb. Rote Lava floss den Krater hinab. Mindestens 57 Menschen wurden verletzt,
Mehr als 40 der Verletzten hätten sich schwere Brandwunden zugezogen, als sie von der heißen Lava getroffen wurden, erklärte die örtlichen Behörden. Auf einem von der Katastrophenschutzbehörde verbreiteten Video waren Kinder und Erwachsene zu sehen, die schreiend wegrannten. Als die Lava erste Dörfer erreichte und eine Brücke im Bezirk Lumajang in Ost-Java zerstörte, schickte die Behörde Rettungskräfte los, um Anrainer in Sicherheit zu bringen.
Notunterkünfte
"Wir richten an mehreren Orten in Lumajang Notunterkünfte ein", sagte Behördensprecher Abdul Muhari. Darin suchten bis zum Abend mindestens 300 Familien Schutz. In einem Umkreis von fünf Kilometern um den Vulkan wurde eine Sperrzone eingerichtet.
Schlamm blockiert Retter
Der Einsatz der Retter werde durch dicken Schlamm und den Einsturz einer größeren Brücke zwischen zwei Distrikten erschwert, sagte Suharyanto, der Leiter des Nationalen Katastrophenschutzes. "Der Schlamm ist so dick, dass selbst Fahrzeuge mit Vierradantrieb kaum durchkommen", sagte er weiter.
Seit 2020 wieder aktiv
Der fast 3700 Meter hohe Vulkan ist der höchste Berg auf Java und liegt im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru im Osten von Indonesiens bevölkerungsreichster Insel. Er ist seit Dezember 2020 wieder verstärkt aktiv. Die Warnstufe für den Semeru ist seit dem Ausbruch unverändert auf der zweithöchsten Stufe geblieben. Auch damals waren Dörfer mit grauer Asche bedeckt worden und tausende Menschen geflohen.
Der Distriktchef von Lumajang, Thoriqul Haq, sagte, seit Freitag sei ein Grollen aus dem Vulkan zu hören gewesen. "Nun ist es finster in den Dörfern", sagte er dem Sender Kompas TV.
Schlammströme
Glühende Lava floss bis zu 800 Meter weit vom Kraterrand, wie der Nationale Katastrophenschutz mitteilte. Dessen Sprecher Abdul Muhari warnte davor, sich dem Fluss dort zu nähern, weil Schlammströme aus dem Vulkan, sogenannte Lahare, Überschwemmungen auslösen könnten.
Indonesien liegt auf dem sogenannten Feuer-Ring im Pazifik. Dort stoßen mehrere tektonische Platten aufeinander, so dass sich besonders häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche ereignen.
Der Inselstaat mit rund 275 Millionen Einwohnern hat knapp 128 aktive Vulkane. In diesem Jahr waren bereits der Merapi auf Java, der Sinabung auf Sumatra und der Lewotolo auf Lembata ausgebrochen.
Indonesien hat rund 130 aktive Vulkane. Der südostasiatische Inselstaat liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring.
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