Tote und Verletzte nach Raketen-Angriff in Kabul

Afghanistans Präsident Ghani (Archivbild).
Detonationen während Rede von Präsident Ghani zum islamischen Opferfest.

Schwere Kämpfe haben am Dienstag die afghanische Hauptstadt Kabul erschüttert. Angreifer feuerten während einer live auf Facebook übertragenen Rede von Präsident Ashraf Ghani Raketen und Mörsergranaten auf Ziele in mehreren Stadtteilen ab. Die Armee reagierte mit Hubschrauberangriffen. Nach mehreren Stunden erklärte ein Armeesprecher die Attacke für beendet, zwei Angreifer seien getötet worden.

Wer hinter dem Angriff steckte, blieb unklar. Nach dem Abfeuern der Raketen verschanzten sich demnach zwei Angreifer in einem Haus hinter der Eid Gah-Moschee. Nach Polizeiangaben wurden durch die Raketen und die darauffolgenden Kämpfe mindestens sechs Menschen verletzt.

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte den Anschlag für sich. Die radikalislamischen Taliban hatten davor bestritten, für den Angriff verantwortlich zu sein.

In der Facebook-Übertragung von Ghanis Rede war zu sehen, wie er innehielt, während im Hintergrund mehrere Einschläge zu hören waren. Daraufhin sagte der Präsident: "Diese Nation wird sich diesen Raketenangriffen nicht beugen."

Präsident Ghani hatte am Sonntag den radikalislamischen Taliban eine drei Monate lange Waffenruhe angeboten. Die Aufständischen ließen das Angebot bisher unbeantwortet. Allerdings entließen die Taliban am Montag 40 gefangene Sicherheitskräfte in der nördlichen Provinz Fariab.

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