Tijuana: 1.300 Menschen an einem Tag

Ein Mann hält einen Jungen auf seinen Händen vor einer Menschenmenge.
In der größten Flüchtlingsunterkunft der Grenzstadt verweilen derzeit rund 4.400 Personen.

Auf ihrem Weg in Richtung USA sind Hunderte weitere Migranten in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana angekommen, wo sich zunehmend Unmut über die Neuankömmlinge breitmacht. In der größten Herberge für die Geflüchteten, in der Sportanlage "Benito Juarez", trafen im Laufe des Mittwochs (Ortszeit) rund 1.300 Menschen ein.

Migranten, Teil einer Karawane von Tausenden aus Mittelamerika, die versuchen, die Vereinigten Staaten zu erreichen, schlafen in einer Notunterkunft in Tijuana auf dem Boden.

Im November 2018 machten sich Migranten aus Mittelamerika auf den Weg Richtung USA. Tausende Menschen waren aus den Karawanen in der Grenzstadt Tijuana (Mexiko) angekommen.

Migranten, Teil einer Karawane von Tausenden aus Mittelamerika, die versuchen, die Vereinigten Staaten zu erreichen, reinigen sich vor der Grenzmauer zu den Vereinigten Staaten, während sie sich in einem provisorischen Unterschlupf in Tijuana ausruhen.

Die Migranten flohen vor der Gewalt durch Gangs und der schlechten wirtschaftlichen Lage in der Region. Die Ankömmlinge wurden in verschiedenen Auffanglagern in der ganzen Stadt verteilt.

Migranten, Teil einer Karawane von Tausenden aus Zentralamerika, die versuchen, die Vereinigten Staaten zu erreichen, ruhen sich in einem provisorischen Unterschlupf in Tijuana aus.

Dort musste sie erst einmal verweilen.

Eine Demonstrantin ruft während eines Protests gegen Migranten in Tijuana Slogans.

Während des Marsches gab es von der lokalen Bevölkerung meist Unterstützung. Seit klar war, dass die Migranten länger in Tijuana bleiben würden, kippte die Stimmung.

Ein Schild mit der Aufschrift „Todos Somos Inmigrantes“ an einer bemalten Grenzmauer.

Die Stadt an der Grenze war gespalten. Auf dem Schild steht: "Todos somos migrantes", also: "Wir sind alle Migranten."

Ein Migrant, Teil einer Karawane von Tausenden aus Mittelamerika, die versuchen, die Vereinigten Staaten zu erreichen, klettert in Tijuana über den Grenzzaun zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten.

Bald kletterten die ersten Migranten aus der Karawane auf die Grenzbefestigung.

Ein Mann klettert über eine Grenzmauer mit Stacheldraht.

Nun befindet sich oben auf dem Zaun auch noch Stacheldraht.

Insgesamt waren dort rund 4.400 Menschen untergebracht, wie Behörden mitteilten. Die neu angekommenen Migranten waren am Dienstag zu Fuß in der rund 180 Kilometer entfernten Stadt Mexicali nach Tijuana aufgebrochen. Sie sind Teil der sogenannten Migranten-Karawane, die vor mehr als einem Monat in Honduras losgezogen war.

Die Migranten aus Mittelamerika warten in Tijuana darauf, Asyl für die USA beantragen zu können. Viele weitere Menschen sind auf dem Weg in den Norden Mexikos. Behörden gingen davon aus, dass in Tijuana insgesamt rund 10.000 Menschen ankommen werden. Sie fliehen vor der Gewalt und Armut in ihren Heimatländern. Doch nicht alle Mexikaner haben dafür Verständnis: Denn im Norden des Landes bleiben viele der Menschen auf ihrer Suche nach Asyl in den USA hängen - und das oft monatelang, ohne Job, ohne eigene Unterkunft, angewiesen auf die Hilfe des Staates.

Mit Schlagstöcken an der Grenze

Die US-Soldaten an der Grenze zu Mexiko sollen bei Zwischenfällen mit Migranten aus Zentralamerika nur Schlagstöcke einsetzen dürfen. US-Verteidigungsminister Jim Mattis sagte am Mittwoch, Zoll und Grenzschutz könnten Soldaten zur Verstärkung anfordern, sollten Flüchtlinge gewaltsam einen Grenzübertritt versuchen. Die Soldaten seien dann aber nicht bewaffnet.

"Es werden vermutlich Angehörige der Militärpolizei sein, die mit Schutzschilden und Schlagstöcken ausgestattet sind", sagte Mattis. "Keine Schusswaffen."

5.800 Soldaten an der Grenze

US-Präsident Donald Trump hat angesichts der Flüchtlingsmärsche von Zentralamerika Richtung USA knapp 5.800 Soldaten an die Grenze zu Mexiko geschickt. Trump hatte zwischenzeitlich gesagt, die Soldaten könnten auf Flüchtlinge schießen, sollten diese Steine werfen.

Kosten: 72 Millionen Dollar

Mattis zufolge sind derzeit genau 5.764 US-Soldaten an der Grenze zu Mexiko eingesetzt. Die Kosten des Einsatzes werden derzeit auf 72 Millionen Dollar geschätzt. Der Verteidigungsminister sagte aber, die Zahl werde voraussichtlich noch steigen.

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