Tierschutz: USA lockern Gesetz zu bedrohten Arten

Tierschutz: USA lockern Gesetz zu bedrohten Arten
Umweltschützer kritisieren, dass wirtschaftliche Interessen nun Vorrang haben könnten.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat umstrittene Änderungen an einem wichtigen Gesetz zum Schutz bedrohter Arten vorgenommen. Demnach sollen gefährdete Tier- und Pflanzenarten nicht mehr unmittelbar denselben Schutz bekommen wie bedrohte.

Außerdem strich die Regierung Formulierungen aus dem Gesetz, nach denen wirtschaftliche Aspekte bei der Einstufung einer Art als bedrohlich keine Rolle spielen sollten. Nach Ansicht von Kritikern ebnet dies den Weg dafür, dass wirtschaftliche Interessen Einfluss auf den Prozess gewinnen könnten. Die am Montag veröffentlichten Änderungen sollen im September in Kraft treten.

2.000 Arten

Umweltschützer kritisierten die Änderungen scharf. So warf die Organisation Sierra Club der Regierung vor, wirtschaftliche Interessen über wissenschaftliche Erkenntnisse zu stellen.

Das Gesetz mit dem Titel "Endangered Species Act" war 1973 von dem damaligen republikanischen Präsidenten Richard Nixon unterzeichnet worden. Viele republikanische Politiker stoßen sich sei längerem daran, weil es aus ihrer Sicht zu viele Regulierungen enthält. Umweltschützer feiern es dagegen als Erfolg, weil es das Aussterben etlicher Arten verhindert habe. Derzeit listet die Behörde "Fish and Wildlife Service" mehr als 2.000 Tier- und Pflanzenarten in den USA als bedroht oder gefährdet auf.

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