Tempelberg soll kameraüberwacht werden

Blick auf den Tempelberg mit Felsendom.
Israel und Jordanien haben sich offenbar auf neue Regeln zur Nutzung der heiliger Stätte geeinigt.

Zur Entschärfung des aktuellen Nahostkonflikts haben sich Israel und Jordanien nach Angaben von US-Außenminister John Kerry auf neue Regeln zur Nutzung des Tempelbergs in Ost-Jerusalem verständigt. Dazu zähle eine Überwachung des Geländes durch Kameras rund um die Uhr, sagte Kerry am Samstag nach Gesprächen in der jordanischen Hauptstadt Amman.

Es wurde erwartet, dass der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu die übrigen Vereinbarungen später am Tag bekannt geben werde.

Die seit Monatsbeginn andauernde Gewaltwelle in Israel und den Palästinensergebieten hatte sich am Streit um die Nutzungsrechte auf dem Juden wie Muslimen heiligen Tempelberg entzündet. Kerry beriet in Amman mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas und dem jordanischen König Abdullah II.; zuvor hatte er am Donnerstag in Berlin mit Netanyahu über das Thema gesprochen.

Tempelberg soll kameraüberwacht werden
The Dome of the Rock is seen in the background as Palestinians wait for Friday prayers to begin on the compound known to Muslims as Noble Sanctuary and to Jews as Temple Mount in Jerusalem's Old City October 23, 2015. Palestinian factions called for mass rallies against Israel in the occupied West Bank and East Jerusalem in a "day of rage" on Friday, as world and regional powers pressed on with talks to try to end more than three weeks of bloodshed. Israeli authorities also lifted restrictions on Friday that had banned men aged under 40 from using the flashpoint al-Aqsa mosque compound in Jerusalem's Old City - a move seen as a bid to ease Muslim anger. REUTERS/Ammar Awad

Den Hügel in der Jerusalemer Altstadt verehren die Juden als "Tempelberg" und die Muslime als "Das edle Heiligtum". In der Antike befanden sich dort vermutlich der Tempel von König Salomon und der unter Herodes erweiterte Zweite Tempel. Seit 1.300 Jahren stehen auf der rechteckigen Hochfläche die Al-Aksa-Moschee und der islamische Felsendom. Der Prophet Mohammed soll nach muslimischer Auffassung von diesem Ort aus seine Himmelfahrt angetreten haben.

Nach der Besetzung Ost-Jerusalems durch die israelische Armee 1967 blieb das Plateau unter Verwaltung einer jordanischen Wakf (Arabisch für "fromme Stiftung"). Im israelisch-jordanischen Friedensvertrag von 1994 wurde die besondere Rolle des jordanischen Königshauses als Hüter der heiligen muslimischen Stätten in Jerusalem bekräftigt.

Tempelberg soll kameraüberwacht werden
Foto mit Lokalisierung Al Aqsa-Moschee, Felsendom und Klagemauer Grafik 1057-15-Israel.ai, Format 88 x 104 mm

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