USA

Tea-Party-Ikone Palin unterstützt Trump

Frühere Vize-Präsidentschaftskandidatin soll dem Republikaner den Sieg bei der ersten Vorwahl in Iowa bringen.

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump bekommt Unterstützung von Sarah Palin, der Vorzeigefrau der ultrakonservativen Tea-Party-Bewegung. Die einstige Gouverneurin von Alaska werde Wahlkampf für Trump machen, teilte das Wahlkampfteam des Immobilien-Moguls aus New York am Dienstag mit.

Palin appellierte an die Republikaner, Trump zu unterstützen. Der Multimilliardär verkörpere eine Alternative zum Politikbetrieb, warb sie bei einer Veranstaltung in Iowa, wo am 1. Februar die ersten Vorwahlen zur Kür der Präsidentschaftskandidaten stattfinden. Trump würde der Extremistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) "in den Hintern treten", während das Establishment noch politische Korrektheit wie Sprengstoffgürtel von Selbstmordattentätern mit sich herumtrage, rief Palin.

Kopf an Kopf mit Ted Cruz

Trump liefert sich in Iowa ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem ebenfalls streng konservativen Rivalen Ted Cruz, den Palin noch 2012 bei seiner Bewerbung für den US-Senat unterstützt hatte. Cruz zeigte sich gelassen: Er bleibe immer ein Fan Palins, egal was sie tue, sagte der Senator aus Texas.

Trump hatte schon im Vorfeld erklärt, er fühle sich sehr geehrt. Palin sei "eine Freundin und eine hochkarätige Person, vor der ich großen Respekt habe".

Im vergangenen September hatte Palin in einem CNN-Interview erklärt, sie wäre gerne Energieministerin unter Trump. Allerdings würde sie vielleicht gar nicht lange im Amt bleiben, sollte Trump sie ins Kabinett holen. "Wenn ich an der Spitze (des Ministeriums) stünde, würde ich es abschaffen", sagte Palin. Im Dezember saß die 52-Jährige bei der TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber in Las Vegas im Publikum.

Erfolglose Kandidatur Palins

Cruz ist der bisher schärfste innerparteiliche Widersacher Trumps. Er hatte bisher viele Anhänger in der Tea-Party-Bewegung, die sich besonders an den Reformen von Amtsinhaber Barack Obama reibt.

Palin kandidierte 2008 an der Seite des Republikaners John McCain erfolglos für das Amt der Vizepräsidentin. Wiederholt hatte sie mit verbalen Ausrutschern die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ob sie Trump zusätzliche Stimmen bringen kann, ist nicht sicher. Die wie Trump für eine besonders konfrontative Rhetorik bekannte Palin spaltet noch immer die Partei. Ihre Reden verwirren inzwischen mitunter jedoch selbst eingefleischte Anhänger. Im besonders konservativen Lager gilt sie aber auch nach ihrem Wechsel ins Mediengeschäft als Ikone. Palin betätigt sich derzeit als politische Kommentatorin und produziert eine Reality-TV-Sendung, in der sie mit ihrer Großfamilie selbst die Hauptrolle spielt.

Kurz nach Palins flammender Rede für Trump nahm die Polizei in Alaska ihren ältesten Sohn unter dem Verdacht fest, betrunken eine Waffe getragen und eine Frau angegriffen zu haben.

Tödlicher Unfall im Team Carsons

Wegen des tödlichen Unfalls eines Wahlkampfhelfers hat der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Ben Carson seinen Wahlkampf vorübergehend ausgesetzt. "Ich setze heute alle Kampagnenaktivitäten wegen eines Autounfalls mit Mitgliedern unseres Teams aus", teilte Carson am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Nach Angaben seines Wahlkampfteams war ein Kleinbus mit Wahlkampfhelfern gegen einen Eisblock geprallt, dadurch auf die Seite gekippt und schließlich von einem anderen Fahrzeug gerammt worden. Bei dem Unfall im US-Bundesstaat Iowa starb demnach der 25-jährige Braden Joplin. Die anderen drei Insassen wurden im Krankenhaus untersucht und danach entlassen.

Zwölf Republikaner im Rennen

Carson wollte nach Omaha reisen, um die Angehörigen des verunglückten Wahlhelfers zu treffen. Seine Rivalen im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, Marco Rubio, Ted Cruz und Rick Santorum, sprachen Carsons Wahlkampfteam ihre Solidarität aus.

Bei den anstehenden Vorwahlen in Iowa kann der frühere Neurochirurg Carson laut einer Umfrage von RealClearPolitics.com mit dem vierten Platz rechnen. Insgesamt zwölf Republikaner bewerben sich um die Präsidentschaftskandidatur, der Immobilienmilliardär Donald Trump liegt seit Monaten vorn.

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