Tausende Demonstranten warfen Trump Frauenfeindlichkeit vor

Tausende Demonstranten warfen Trump Frauenfeindlichkeit vor
Die Kundgebung solle Frauen motivieren, an den US-Kongresswahlen Anfang November teilzunehmen.

Tausende Demonstranten haben US-Präsident Donald Trump in Chicago eine frauenfeindliche Politik vorgeworfen und zur Stimmabgabe gegen seine Republikaner bei den bevorstehenden Kongresswahlen aufgerufen. Unter dem Motto "March to the Polls" (Marsch zu den Wahlurnen) versammelten sich am Samstag zumeist weibliche Trump-Gegner im Stadtzentrum.

Sie riefen Slogans wie "Wählt sie aus dem Amt", während ein riesiger Ballon, der Trump als wütendes Baby karikierte, über der Menge schwebte. Die Demonstranten trugen Transparente mit Sprüchen wie "Wählt - Euer Leben hängt davon ab" oder "Marschieren ist nicht genug - wählt". Am Rande des Protests im Grant Park der Stadt war ein "Wählerdorf" mit dutzenden Ständen aufgebaut, an denen Politiker um Wähler warben und gemeinnützige Organisationen politisches Engagement zu fördern versuchten.

Die Frauen sind wütend

Die Kundgebung solle Frauen motivieren, an den US-Kongresswahlen Anfang November teilzunehmen, sagte Organisatorin Jessica Scheller der Nachrichtenagentur AFP. Unter anderem die Wahl von Brett Kavanaugh zum Richter am Obersten Gerichtshof der USA trotz der gegen ihn erhobenen Missbrauchsvorwürfe habe viele US-Bürgerinnen erbost. "Die Frauen sind wütend", sagte Scheller. "Und wir fangen an, uns wohl damit zu fühlen, wütend zu sein."

Die US-Demokratin Hillary Clinton, die Trump bei der Präsidentschaftswahl im November 2016 unterlegen war, rief die Demonstranten in einer Video-Botschaft auf, Trumps Republikanern bei der Wahl einen Denkzettel zu verpassen. "Stellt Euch vor, Ihr seid in der Lage, diese Regierung zur Rechenschaft zu ziehen", sagte Clinton. Doch auch wenn die Kundgebung von den Demokraten nahestehenden Gruppen unterstützt wurde, betonten die Organisatoren, dass sie keine Wahlempfehlung für eine bestimmte Partei abgeben würden.

Demokraten wollen Mehrheit

Offiziell finden die Kongresswahlen am 6. November statt. In vielen US-Bundesstaaten ist eine Stimmabgabe aber schon früher per Briefwahl oder in einer begrenzten Zahl von Wahllokalen möglich. Die oppositionellen Demokraten hoffen, die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus zurückzuerobern.

Für diesen Monat sind Anti-Trump-Proteste in weiteren US-Bundesstaaten geplant - darunter auch traditionell von Republikanern dominierte Staaten wie Texas, Georgia und South Carolina.

Kommentare