Tante des toten Buben Aylan appelliert an EU-Minister
Kurz vor dem Brüsseler Sondertreffen der EU-Innenminister zur Flüchtlingsfrage am Montagnachmittag hat die Tante des ertrunkenen syrischen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi einen Appell an die Politiker gerichtet. Die in Kanada lebende Tima Kurdi reiste dazu eigens in die belgische Hauptstadt.
Auf dem dortigen Rond Point Schuman im Herzen des Europaviertels forderte sie die Minister auf, "ihre Herzen zu öffnen, Maßnahmen zu ergreifen und zu einem gemeinsamen Projekt zu kommen". "Deshalb bin ich da, um die Familie meines Bruders zu ehren. Wir wollen nicht, dass Menschen sterben. Sie sind wie Ihre Familie, jedem könnte das passieren", sagte die kleine zarte Frau sichtlich bewegt.
Foto des Jungen ging um die Welt
Aktivisten der Online-Petitionsseite Avaaz hatten Kurdi nach Brüssel eingeladen, wo sie unter anderen den luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn traf. In der Mitte der Schuman-Platzes errichteten sie eine Wand mit Fotos und Willkommensgrüßen europäischer Bürger an die Flüchtlinge. Eine Petition zur Aufnahme der Flüchtlinge unterzeichneten nach Angaben von Avaaz mehr als eine Million Menschen.
Der Leichnam des dreijährigen Aylan Kurdi war am 2. September am Strand der türkischen Küstenstadt Bodrum gefunden worden. Das Foto des toten Buben hatte weltweit Bestürzung ausgelöst und dazu beigetragen, die international Aufmerksamkeit auf das Schicksal der Flüchtlinge zu lenken.
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