Taliban stürmen Gefängnis in Pakistan

Ein Kameramann filmt die Schäden in einem ausgebrannten Gebäude.
Schwer bewaffnete Taliban befreiten fast 250 Häftlinge, darunter Terroristen. Zahlreiche Tote.

Bei der Erstürmung eines Gefängnisses im Nordwesten Pakistans haben schwer bewaffnete Taliban-Kämpfer nach Angaben der Sicherheitskräfte mehr als 250 Häftlinge befreit. Mindestens zwölf Menschen seien getötet worden, darunter sowohl Polizisten als auch Gefangene, teilten die Behörden mit. Der Vorfall überschattet die Präsidentenwahl in Pakistan an diesem Dienstag.

Unter den befreiten Insassen seien mindestens 40 pakistanische Taliban sowie Mitglieder der sunnitischen Gruppe Lashkar-e-Jhangvi (LeJ), die Verbindungen zum Terrornetz El-Kaida hat. Die pakistanischen Taliban bekannten sich zu der Befreiungsaktion. Nach ihren Angaben wurden mehr als 300 Gefangene befreit.

Als Polizisten verkleidet

An dem Angriff auf das Gefängnis in Dera Ismail Khan in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa waren nach offiziellen Angaben mehr als 100 Aufständische beteiligt. Sie waren als Polizisten verkleidet. Nach Angaben eines Polizeioffiziers setzten die Rebellen rund 60 Granaten ein, um den äußeren Sicherheitsring des Gefängnisses zu durchbrechen. Dabei lieferten sie sich auch schwere Schusswechsel mit den Sicherheitskräften.

Der Chef der regionalen Gefängnisverwaltung, Khalid Abbas, sagte, die Schussgefechte hätten rund drei Stunden gedauert. Nach dem Ende der Kämpfe durchsuchten Sicherheitskräfte das Gebäude, das laut Abbas wegen eines Stromausfalls im Dunkeln lag. Mit Taschenlampen seien die Insassen durchgezählt worden, um festzustellen, wie viele fehlten.

Erst im Vorjahr hatten etwa 100 Taliban-Kämpfer ein Gefängnis im Bezirk Bannu gestürmt, um einen ihrer dort einsitzenden Anführer zu befreien.

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