Syrien-Gipfel in Wien: Kerry will Lawrow treffen

US-Außenminister John Kerry und Russlands Sergej Lawrow in Wien (Archivbild).
Lösung für Syrien-Konflikt gesucht: Bericht über hochrangiges Treffen von Außenministern am Freitag in Wien.

Die diplomatischen Bemühungen in der Syrien-Krise kommen zunehmend in Gang. Schon am Freitag könnte es in Wien zu einem Treffen zwischen US-Außenminister John Kerry und Russlands Chefdiplomaten Sergej Lawrow mit den Außenministern der Türkei, Saudi-Arabiens und Jordaniens kommen. Einen entsprechenden Bericht der Presse konnte die US-Botschaft in Wien auf KURIER-Anfrage aber nicht bestätigen. Klar ist, dass Außenminister Kurz schon bei der UN-Generalversammlung in New York den beiden einen solchen Gipfel angeboten hat.

Unterdessen verzeichnen in Syrien die Regierungsallianz aus Armee, libanesischer Schiitenmiliz Hisbollah und iranischen „Beratern“ mit russischer Luftunterstützung um Aleppo deutliche Geländegewinne. Die Einheiten rücken auf südliche und östliche Vorstädte der geteilten Stadt vor, erweitern aber zugleich ihre Territorien im Norden und Westen Aleppos.

Die schweren Gefechte im Umland haben bereits jetzt einen massiven Flüchtlingsstrom ausgelöst. Laut UNO-Koordinierungsstab für humanitäre Notlagen (OCHA) sind Zehntausende Menschen aus dem Großraum Aleppo geflohen. Zwischenzeitlich seien sie nördlich der Stadt auf einem Gebiet untergekommen, das von Rebellen kontrolliert wird. Es fehle an Nahrung, medizinischer Versorgung und Unterkünften, so OCHA.

Humanitäre Hilfe ist in dieser Region, wo viele Rebellengruppen aktiv sind, besonders kompliziert. Es scheint also nur eine Frage der Zeit, bis die Vertriebenen in die Türkei weiterziehen.

Vor allem aber scheint die Offensive der Armee in ihrer Anfangsphase zu stecken. Derzeit geht es offenbar vor allem um die Sicherung des Umlandes sowie darum, die Belagerung einer syrischen Luftwaffenbasis durch den „Islamischen Staat“ östlich von Aleppo zu durchbrechen.

Sowohl Aleppo als auch die Rebellengebiete nördlich bis zur türkischen Grenze haben seit Kriegsbeginn zahllosen Menschen aus ganz Syrien als Zufluchtsort gedient.

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