Assad will Krieg „mit eiserner Faust“ gewinnen

Baschar al-Assad hält eine Rede an einem Rednerpult mit Mikrofonen.
Der syrische Präsident hat eine friedliche Lösung des Konflikts in einer TV-Ansprache ausgeschlossen.

Seit zwei Jahren dauern die blutigen Kämpfe in Syrien nun schon an – mehr als 100.000 Tote, darunter unzählige Kinder, sind laut UNO zu beklagen. Erst am Sonntag wurden wieder 30 Menschen Opfer der Gewalt. Doch die Zeichen, dass sich der Konflikt auf diplomatischer Ebene lösen ließe, stehen seit kurzem noch schlechter als zuvor.

Die nationalen Truppen haben kürzlich ein Viertel der Rebellenhochburg Homs eingenommen - und Präsident Bashar al-Assad setzt seinen Kurs gegen die Rebellen weiter fort: "Mit Terror lässt sich keine Lösung erzielen", sagte Assad in einer seiner seltenen TV-Ansprachen. Man müsse den Aufstand mit "eiserner Faust niederschlagen" - Verhandlungen mit dem größten Oppositionsbündnis über eine politische Lösung des Bürgerkriegs hat der Machthaber kategorisch ausgeschlossen. Die Nationale Koalition sei "unzuverlässig" und auf allen Ebenen ein "Fehlschlag", sagte Assad am Sonntag in der vom Staatsfernsehen übertragenen Rede. "Sie spielt bei der Lösung der Krise keine Rolle. Sie sucht nur nach ihrem eigenen Vorteil", sagte Assad weiter.

Homs gleicht einem Schlachtfeld

Das Land ächzt derweilen unter den andauernden Kämpfen. Gerade die Stadt Homs, berichtet die AgenturAFP, sei besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Häuser seien regelrecht „zusammengefaltet wie Blätterteig“, die Bäume zerfetzt, die berühmte Al-Walid-Moschee entstellt. Das von der syrischen Armee zurückeroberte Innenstadtviertel sehe aus, als sei es vom stählernen Gebiss eines riesigen Ungeheuers zermalmt worden.

Fast zwei Jahre lang hatten die Rebellen in ihrer "Hauptstadt der Revolution" das große Viertel gleich nördlich der Altstadt unter Kontrolle – jetzt sind die meisten Einwohner durch den Grüngürtel und über den Fluss in den westlichen Stadtteil al-Waer geflohen, wo sie von Versorgung abgeschnitten Hunger leiden.

In der direkten Nachbarschaft herrschen weiter die Rebellen; während sich die Armee von Präsident Bashar al-Assad bei ihrem Vormarsch auf Artillerie und Luftwaffe stützen kann, schlüpfen die Aufständischen durch im Verborgenen geschlagene Löcher von Gebäude zu Gebäude. Durch Tunnel, die sie im Vorfeld mit Bohrgeräten vorangetrieben haben, tauchen sie plötzlich im Rücken der Soldaten auf.

Kommentare