Südsudan: UNO verurteilt Vergewaltigungen

Eine Gruppe von Menschen steht hinter einem Maschendrahtzaun.
In den so genannten "Schutzcamps" werden siebzig Prozent der Frauen vergewaltigt. Meistens ist die Gewalt gegen bestimmte ethnische Gruppen gerichtet.

Der UN-Menschenrechtsrat hat die Massenvergewaltigungen Tausender Frauen und Mädchen im Südsudan scharf verurteilt. Das Ausmaß sexueller Gewalt sei schockierend, sagte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein, am Mittwoch in Genf. In Schutzcamps in der südsudanischen Hauptstadt Juba hätten 70 Prozent der Frauen von Vergewaltigungen durch Polizisten oder Soldaten berichtet.

"Um den Schrecken der Massenvergewaltigungen zu schildern, fehlen uns die Adjektive", sagte UN-Kommissarin Yasmin Sooka. Dort stationierten UN-Blauhelmtruppen wurde in dem Zusammenhang unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte das Versagen der Blauhelme als alarmierend bezeichnet.

Ethnische Polarisierung besorgniserregend

In vielen Fällen sind die Untaten den Vereinten Nationen zufolge gegen bestimmte ethnische Gruppen gerichtet. Die ethnische Polarisierung im jüngsten Staat Afrikas sei besorgniserregend. In Teilen finde bereits ein stetiger Prozess der "Säuberungen" statt. Auf die sich zuspitzende Situation will der Menschenrechtsrat mit einer Resolution reagieren, die die Verfolgung von Straftätern erleichtern und die Frauen besser schützen soll.

Der Ende 2013 ausgebrochene Bürgerkrieg hat bereits Zehntausende Opfer gefordert. Rund 2,5 Millionen Menschen sind vor der Gewalt geflohen.

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