Südsudan: Friedensgespräche des Präsidenten mit Rebellenführer

Präsentiert sich in voller Kampfmontur und spricht von Putschversuch: Südsudans Staatspräsident Salva Kiir
Man sei optimistisch, dass sich die Anführer über mehrere Streitpunkte einigen würden.

Zum ersten Mal seit zwei Jahren hat Südsudans Präsident Salva Kiir sich mit dem Rebellenführer Riek Machar getroffen. Die Friedensgespräche fanden in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba statt, wie Kiirs Sprecher Ateny Wek Ateny am Donnerstag bestätigte. Kiir habe unter anderem über eine Teilung der Macht sprechen wollen.

Über das Ergebnis des Treffens vom Mittwochabend war zunächst nichts bekannt. Man sei optimistisch, dass sich die Anführer über mehrere Streitpunkte, die den Friedensprozess bisher behindert hätten, einigen würden, sagte Rebellensprecher Lam Paul Gabriel.

Friedenstreffen in Addis Abeba

Vertreter des ostafrikanischen Regionalblocks IGAD, der sich um ein Friedensabkommen in dem seit fast fünf Jahren andauernden Konflikt bemüht, wollten sich am Donnerstag in Addis Abeba treffen. Unter anderem Kenias Präsident Uhuru Kenyatta war der Regierung zufolge dafür nach Äthiopien gereist.

Der ölreiche Südsudan erlangte 2011 die Unabhängigkeit vom Sudan. Ende 2013 brach jedoch ein Bürgerkrieg zwischen den Anhängern Kiirs vom Volk der Dinka und den Unterstützern seines früheren Stellvertreters Machar vom Volk der Nuer aus. Im August 2015 unterzeichneten Kiir und Machar nach internationaler Vermittlung ein Friedensabkommen, das auch eine Teilung der Macht vorsah. 2016 brachen jedoch neue Kämpfe aus und Machar floh außer Landes.

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