Steuerfahndung nimmt Le Pens ins Visier

Frankreichs Transparenzbehörde wirft Front-National-Chefin Marine Le Pen vor, ihre Vermögensverhältnisse nicht korrekt angegeben zu haben. Die Vorsitzende der Rechtsaußen-Partei und ihr Vater Jean-Marie Le Pen hätten gemeinsam gehaltene Immobilienwerte in ihren Vermögenserklärungen offensichtlich unter Wert eingestuft, teilte die Behörde am Montag mit. Sie schaltete die Staatsanwaltschaft ein.
Es gebe einen ersthaften Zweifel an Vollständigkeit, Korrektheit und Ehrlichkeit der Angaben der beiden Europaabgeordneten. Marine Le Pen wies die Vorwürfe zurück und teilte mit, sie habe bereits Einspruch beim Staatsrat eingelegt, dem obersten Verwaltungsgericht. Die Bewertung der Vermögenswerte durch die Transparenzbehörde sei viel zu hoch und widerspreche der Bewertung des Finanzamtes.
Abgeordnete müssen in Frankreich ihr Vermögen offenlegen. Die Angaben sind aber nur in ihrer Heimat-Präfektur einsehbar und dürfen nicht veröffentlicht werden.
Wählbarkeit kann entzogen werden

Nach Einschätzung der Behörde für die Transparenz des öffentlichen Lebens wurde der Besitz des FN-Gründers um mehr als eine Million Euro unterbewertet, der seiner Tochter um mehrere hunderttausend Euro. Jean-Marie Le Pen soll ein Konto in der Schweiz und Goldbarren verschwiegen haben. Die Pariser Behörde übergab die Akten den Finanzbehörden, weil sie "strafrechtlich relevant" sein könnten.
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