Spanische Justiz verlangt Freilassung von Katalanenführer

Oriol Junqueras.
Der EuGH hat entschieden, Junqueras habe ein Recht, sein Amt im EU-Parlament auszuüben.

Die spanische Justiz hat die vorübergehende Freilassung des früheren katalanischen Vize-Regierungschefs Oriol Junqueras verlangt, damit dieser sein Amt als Abgeordneter im EU-Parlament antreten könne. Das Oberste Gericht in Madrid solle Junqueras unter anderem eine Reise zum Sitz des Europaparlaments erlauben, um die entsprechenden Formalitäten zu erledigen, teilte die Chefanklage am Montag mit.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte vor zwei Wochen entschieden, dass Spanien Junqueras rechtswidrig den Mandatsantritt verweigert habe. Der separatistische Politiker habe schließlich schon parlamentarische Immunität genossen, als er im Oktober zu 13 Jahren Haft wegen des umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum des Jahres 2017 verurteilt worden war.

Kein Signal für dauerhafte Freilassung

Die nunmehrige Forderung der Chefanklage bedeutet nicht, dass Junqueras auf eine dauerhafte Freilassung hoffen kann - im Gegenteil. Vielmehr soll er das Amt als Abgeordneter antreten, damit die spanische Justiz beim Europaparlament "so schnell wie möglich" die Aufhebung seiner parlamentarischen Immunität verlangen kann.

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