Spanien: Terrorzelle plante öffentliche Enthauptung
Eine islamistische Terrorzelle hat in Spanien nach dem Muster des Londoner Anschlags von 2013 einen Menschen auf offener Straße enthaupten wollen. Die Dschihadisten hätten geplant, das Opfer - wie es die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bei Enthauptungen in Syrien und im Irak tut - in einen orange Overall zu stecken und vor laufenden Kameras zu töten, berichtete Medien am Freitag. Die Medien, darunter die Nachrichtenagentur EFE, beriefen sich auf die Staatsanwaltschaft am Nationalen Gerichtshof. Die Terrorzelle wurde zerschlagen.
Elf Mitglieder
Die Gruppe, die von einem Friseur angeführt worden sei, habe auch eine Bankdirektorin entführen und Lösegeld erpressen wollen. Die Informationen stammten aus abgehörten Telefonaten, hieß es. Zuvor habe die Gruppe in Katalonien vor allem junge Menschen für den IS angeworben.
Elf mutmaßliche Dschihadisten - zehn Männer und eine Frau - waren am Mittwoch in verschiedenen Städten Kataloniens festgenommen worden. Bei Razzien wurden Granaten, Schusswaffen und Messer sowie Material zur Herstellung von Bomben sichergestellt. Sieben der Festgenommenen wurden am Freitag in Untersuchungshaft genommen, drei unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt und ein 17-Jähriger in eine Jugendanstalt gebracht. Es handle sich um Spanier, Marokkaner und einen Paraguayer.
IS-Verbündete veröffentlichten Enthauptungsvideo
Ägyptische Dschihadisten haben indes ein Video veröffentlicht, das die Ermordung eines Soldaten und eines zweiten nicht identifizierten Mannes zeigt. Die Aufnahme wurde von der Dschihadistengruppe Ansar Beit al-Maqdess veröffentlicht, die dem "Islamischen Staat" (IS) die Treue geschworen hat. In dem Video, das in der Nacht auf Samstag im Internet veröffentlicht wurde, ist zunächst ein ägyptischer Soldat zu sehen, der vor der Kamera erklärt, dass er am 2. April bei einem Angriff auf einen Außenposten der Armee auf der Sinai-Halbinsel verschleppt worden sei. Anschließend wird gezeigt, wie ein unbekannter Mann enthauptet wird, bevor der Soldat durch einen Kopfschuss getötet wird.
Bei dem Angriff auf den Armeeposten am 2. April waren 15 Soldaten und zwei Zivilisten nahe der Regionalhauptstadt El-Arish getötet worden. Es war der blutigste Angriff in der Region seit mehreren Monaten. Aus Sicherheitskreisen verlautete, die Leiche des ermordeten Soldaten sei einen Tag nach dem Angriff gefunden worden. Auf der Sinai-Halbinsel geht die Armee seit Monaten gegen Extremisten vor, die regelmäßig Anschläge auf Polizei, Armee und Behörden verüben.
Die Gruppe Ansar Beit al-Maqdess hatte sich vergangenes Jahr offiziell in Sinai Provinz umbenannt und erklärt, auf der Halbinsel die Errichtung einer Provinz des vom IS im Irak und in Syrien ausgerufenen Kalifats anzustreben. Die Gruppe hat bereits wiederholt Gefangene ermordet, denen sie vorwarf, für Israel oder die ägyptische Armee spioniert zu haben.
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