Al-Shabaab greift Präsidentenpalast an
Bewaffnete Männer haben den Präsidentenpalast in Mogadischu am Dienstag angegriffen und einen Kontrollposten an der Rückseite des Palastes attackiert, sagte Polizeioffizier Ali Hussein zur AFP. Nach offiziellen Angaben wurden neun Angreifer - vermutlich Mitglieder der islamistischen Al-Shabaab-Miliz - getötet. Das eigentliche Ziel des Angriffs, Somalias Präsident, befand sich nicht im Palast.
Al-Shabaab: Operation war Erfolg
Ein Sprecher der Al-Shabaab-Miliz sagte seinerseits, ihre Kämpfer seien ins Innere des Palastkomplexes gelangt. Sie kontrollierten "das Hauptquartier des Ketzer-Regimes". Der Shabaab-Sprecher sprach von mehreren Toten und nannte die Operationen einen Erfolg. Die Darstellung der islamistischen Rebellengruppe konnten nicht unmittelbar überprüft werden, doch sind ihre Angaben zu eigenen Erfolgen oft übertrieben.
Aus Sicherheitskreisen verlautete, der Präsident Hassan Sheikh Mohamud sei in Sicherheit und habe sich zur Zeit des Angriffs nicht in seinem Amtssitz befunden. Er sei unter dem Schutz der Truppe der Afrikanischen Union.
Bürgerkrieg
In Somalia herrscht seit dem Sturz von Präsident Siad Barre 1991 Bürgerkrieg. Die Al-Shabaab kämpft seit Jahren mit Gewalt gegen die somalische Übergangsregierung und ihre internationalen Unterstützer. Über Jahre kontrollierte sie weite Gebiete im Süden und Zentrum des Landes, doch wurde sie inzwischen aus Mogadischu und anderen Städten zurückgedrängt. Allerdings verübt sie weiterhin regelmäßig blutige Angriffe auf Sicherheitskräfte und Behörden.
Erst am Samstag hatte die Gruppe bei einem Selbstmordanschlag auf das Parlament vier Menschen getötet. Im Februar hatte die Miliz bereits einmal den Präsidentenpalast angegriffen. Als Vergeltung für die Unterstützung Kenias für die Regierung in Mogadischu führte die Shabaab-Miliz in den vergangenen Wochen zudem mehrere Angriffe auf Dörfer im Norden Kenias aus. Zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan Ende Juni drohte die Shabaab mit einer Verstärkung der Angriffe. Die Behörden verstärkten daraufhin die Sicherheitsvorkehrungen in Mogadischu.
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