Skandal-Politiker Weiner muss Polit-Traum aufgeben
Es war eine durchsichtige Unterhose, die den ersten Fall des demokratischen Hoffnungsträgers Anthony Weiner auslöste - als 2011 Fotos von selbiger im Internet auftauchten. Weiner musste als Abgeordneter zurücktreten. Groß war das Interesse daher, als er sein Comeback ankündigte und für das Amt des New Yorker Bürgermeisters kandidierte. Und prompt kam der nächste Skandal ans Licht: Unter dem Decknamen "Carlos Danger" betrieb Weiner ein Facebook-Profil, über das er mit einer jungen Frau in Kontakt stand.
Offenbar war das zu viel - selbst für die treusten Wähler. Weiner belegte bei einer Vorwahl am Dienstag (Ortszeit) nach Auszählung von 97 Prozent der Stimmen den letzten Platz der fünf demokratischen Kandidaten und darf bei der eigentlichen New Yorker Bürgermeisterwahl im November somit nicht mehr antreten.
Stichwahl möglich
Auf dem ersten Rang landeten für die Republikaner der frühere Chef der New Yorker Verkehrsbehörde, Joseph Lhota, und für die Demokraten der derzeitige Bürgerbeauftragte der Millionenmetropole, Bill de Blasio. Ob de Blasio sich noch bei einer Stichwahl mit dem Zweitplatzierten William Thompson messen muss, wird sich aufgrund des knappen Ergebnisses erst nach Auszählung aller Stimmen ergeben.
Neben Weiner flog bei der Vorwahl noch ein weiterer Skandalpolitiker aus dem Rennen: Der wegen einer Prostituiertenaffäre 2008 von seinem Amt als New Yorker Gouverneur zurückgetretene Eliot Spitzer wollte oberster Bilanzprüfer werden, konnte aber nicht genügend Stimmen lukrieren. Stattdessen darf sein Gegenkandidat Scott Stringer, derzeit Bezirksbürgermeister von Manhattan, bei der Wahl im November als demokratischer Kandidat für das Amt antreten.
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