Adams nach Befragung in Mordfall wieder frei

Gerry Adams und ein weiterer Mann werden von einer Gruppe Fotografen umringt.
Die Festnahme von Gerry Adams hatte hohe Wellen in Nordirland geschlagen.

Der in Nordirland im Zusammenhang mit einem Mord aus dem Jahr 1972 festgenommene Chef der Partei Sinn Fein, Gerry Adams, ist wieder frei. Der 65-Jährige sei nach vier Tagen aus der Haft entlassen worden, teilte die Polizei am Sonntagabend mit. Die Ermittlungsakten würden an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.

Adams' Festnahme hatte hohe Wellen in Nordirland geschlagen. In der nordirischen Regierung teilen sich die früher verfeindeten proirischen und probritischen Kräfte der Region heute die Macht. Adams war im Zusammenhang mit dem Mord an Jean McConville durch die Irisch-Republikanische Armee (IRA) vernommen worden. Die Leiche der 1972 entführten Frau war erst 2003 entdeckt worden. Die IRA verdächtigte sie, ein Spitzel gewesen zu sein. Adams hatte betont, er sei unschuldig. Auch hatte er stets bestritten, Mitglied der IRA gewesen zu sein. Er war einer der Verantwortlichen für das Karfreitagsabkommen von 1998, mit dem Jahrzehnte der Gewalt zwischen pro-irischen und pro-britischen Kräfte in Nordirland beendet wurden.

Die Partei Sinn Fein hatte Adams' Festnahme als Versuch bezeichnet, den Friedensprozess in Nordirland zu untergraben und erklärt, die Bürger sollten vor der Europawahl in drei Wochen beeinflusst werden. Die Polizei musste bis Sonntagabend entscheiden, ob sie Adams auch nach vier Tagen weiter in Haft behält oder ihn freilässt.

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