Selenskij in Rom: So war das Treffen mit Papst Franziskus

Selenskij vor ukrainischer Flagge
Ukrainischer Präsident schenkte Pontifex Ikone der Muttergottes

Im Zuge seines Besuchs in Rom ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij am Samstag von Papst Franziskus empfangen worden. Das 40 Minuten lange Gespräch fand im Beisein eines Dolmetschers statt, wie aus dem Vatikan verlautete.

➤ Lesen Sie mehr: Selenskij besucht Rom

Ein Olivenzweig als Geschenk

Papst Franziskus schenkte dem ukrainischen Präsidenten eine kleine Skulptur, die einen Olivenzweig, das Symbol des Friedens, darstellt. Der ukrainische Präsident überreichte dem Pontifex eine Ikone der Muttergottes, die auf Reste einer kugelsicheren Weste gemalt wurde. "Ich danke Ihnen für diesen Besuch", sagte der Papst, als er Selenskij begrüßte. "Es ist eine große Ehre", antwortete der Präsident.

Premierministerin Meloni

Die Ankunft zum Gespräch mit Papst Franziskus hatte sich um eine gute Stunde verzögert, da Selenskij davor die italienische Premierministerin Giorgia Meloni getroffen hat. Das Gespräch hatte länger gedauert als geplant.

Die Begegnung zwischen dem Papst und dem ukrainischen Präsidenten fand nicht wie bei Staatsoberhäuptern üblich im Apostolischen Palast statt, sondern in der sogenannten Auletta - einem Raum neben der Audienzhalle des Vatikans.

Der Papst setzt sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine für eine friedliche Lösung des Konfliktes ein. Eine Kiew-Reise hatte er nicht ausgeschlossen. Der Pontifex persönlich war es, der von einer möglichen vatikanischen Friedensmission zwischen Russland und der Ukraine sprach. Da sei etwas im Gange, teilte Papst Franziskus am 30. April im Luftraum zwischen Budapest und Rom der Weltpresse überraschend mit. Mehr dazu wollte er jedoch nicht sagen.

Selenskij hate sich am Samstag in Rom auch mit Staatspräsident Sergio Mattarella getroffen. "Wir sind für den Frieden, unser Sieg ist der Frieden", betonte Selenskij. Der italienische Präsident unterstrich: "Der Frieden, für den wir alle arbeiten, muss Gerechtigkeit und internationales Recht wiederherstellen. Es muss ein echter Frieden sein und keine Kapitulation".

"Die Zukunft der Ukraine ist eine Zukunft der Frieden und der Freiheit in Europa", sagte Meloni, die der Ukraine volle Unterstützung mit Waffenlieferungen und humanitärer Hilfe garantierte.

Der ukrainische Präsident wird nach seinem Empfang bei Papst Franziskus am Abend von dem Starjournalisten Bruno Vespa für den Sender RAI 1 interviewt.

Kommentare