Selenskij besuchte ukrainische Soldaten nahe des umkämpften Bachmut

Selfies mit dem Präsidenten: Selenskij mit ukrainischen Soldaten
Der ukrainische Präsident suchte "vorgerückte Stellungen" auf. Die Stadt ist immer noch stark umkämpft.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben "vorgerückte Stellungen" der ukrainischen Armee nahe der umkämpften Stadt Bachmut besucht. Er sei gekommen, um den ukrainischen Kämpfern zu gratulieren und "ihren Mut zu würdigen", schrieb Selenskyj am Samstag im Onlinedienst Telegram. Bachmut hatte einstmals 70.000 Einwohner, wurde aber von den längsten und blutigsten Gefechten im russischen Angriffskrieg in der Ukraine zerstört.

Seit Mitte Juli "allmählich" vorgerückt

Die Stadt war im Mai von den russischen Truppen eingenommen worden. Mitte Juli gab die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar an, dass die ukrainischen Truppen nahe Bachmut "allmählich vorrücken". "Es gibt einen täglichen Vorstoß an der südlichen Flanke um Bachmut. An der Nordflanke versuchen wir unsere Positionen zu halten, der Feind greift an", erklärte Maljar.

Er könne keine Einzelheiten zu den laufenden Einsätzen der Truppen bekannt geben, schrieb der ukrainische Staatschef weiter. Er habe sich aber den Bericht eines Kommandanten angehört, mit den Soldaten gesprochen und ihren "wahrhaft heldenhaften" Einsatz gelobt.

Die von ihm besuchten Einheiten hätten kürzlich bei der Rückeroberung des von russischen Truppen besetzten Dorfes Staromajorskje an der Südfront beigetragen, erklärte Selenskyj weiter. "Die Burschen fügen den russischen Terroristen besonders empfindliche Schläge zu", fügte er hinzu.

Auszeichnung für Spezialkräfte

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 seien 17 Angehörige von Spezialeinheiten mit dem Titel "Held der Ukraine" ausgezeichnet worden, 13 von ihnen posthum, sagte Selenskij. Im Umkreis von Bachmut habe er zudem die Ortschaften Tschassiw Jar, Kramatorsk und Druschkiwka besucht. In einer separaten Mitteilung erklärte das Präsidentenbüro, Selenskyj sei über "Geheimdienstnetzwerke" in den besetzten Gebieten der Ukraine sowie weitere Einsätze informiert worden.

Die Gegenoffensive läuft, stößt aber auch auf Schwierigkeiten

Im vergangenen Monat hatte die Ukraine eine lange erwartete Gegenoffensive gestartet, über deren Verlauf wenig bekannt ist. Kiew räumte jedoch schwierige Kämpfe ein und forderte seine Verbündeten zur Lieferung von weiteren Waffen und Artillerie mit großer Reichweite auf.

Russischer Angriff auf Wohnblock in Dnipro

Russische Streitkräfte haben nach Angaben vom Samstag einen Gefechtsstand im ukrainischen Dnipro angegriffen und getroffen. Wie das russische Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, erfolgte der Angriff mit "hochpräzisen Waffen" am Vorabend. Das vorgesehene Ziel sei getroffen worden. Kiew hatte dagegen gemeldet, eine russische Rakete sei in einem Wohnblock in Dnipro eingeschlagen.

Offizielle ukrainische Stellen hatten am Freitag mitgeteilt, dass bei dem Angriff auf den Wohnblock in Dnipro neun Menschen, darunter zwei Kinder, verletzt worden seien. "Keiner von ihnen wurde schwer verletzt", schrieb der Gouverneur der Region, Serhij Lyssak, im Onlinedienst Telegram. Mehrere andere Gebäude wurden ukrainischen Angaben zufolge ebenfalls getroffen, darunter ein leer stehendes Gebäude des Sicherheitsdienstes des Landes

Kommentare