Schottischer Ex-Regierungschef kontert Belästigungsvorwürfen

Das Verfahren sei "grob unfair" und werde daher "unvermeidlich zu einem vorurteilsbehafteten Ergebnis" führen, schrieb Salmond.

Der ehemalige schottische Regierungschef Alexander Salmond will eine Untersuchung wegen Belästigungsvorwürfen gegen sich gerichtlich prüfen lassen. Das teilte Salmond am späten Donnerstagabend per Kurznachrichtendienst Twitter mit.

In dem Statement klagt Salmond, ihm werde nicht erlaubt, die Vorwürfe sexueller Belästigung gegen ihn einzusehen, die innerhalb der Regierung untersucht werden. Das Verfahren sei "grob unfair" und werde daher "unvermeidlich zu einem vorurteilsbehafteten Ergebnis" führen, schrieb Salmond. Deswegen habe er nun eine gerichtliche Überprüfung beantragt. Die Vorwürfe selbst, die sich auf seine Zeit als Regierungschef beziehen, weist Salmond vehement zurück und bezeichnet sie als "offenkundig lächerlich".

Zwei Beschwerden eingegangen

Die schottische Regierung bestätigte unterdessen, zwei Beschwerden gegen Salmond erhalten zu haben. Medienberichten zufolge stammen sie von ehemaligen Mitarbeitern. Die Untersuchungsergebnisse hätten bereits veröffentlicht werden sollen, das sei aber durch eine juristische Intervention Salmonds verzögert worden, hieß es in einer Mitteilung. Die Stellungnahme Salmonds zu der von ihm angestrebten gerichtlichen Überprüfung des Untersuchungsverfahrens enthalte "erhebliche Ungenauigkeiten", die Regierung werde ihre Position dazu "energisch verteidigen".

Salmond war von 2007 bis 2014 Chef der schottischen Regionalregierung. Er war nach dem gescheiterten Unabhängigkeitsreferendum in dem britischen Landesteil von seinem Posten zurückgetreten.

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