Russland schließt Ukraine-Gespräche nach Tod von Rebellenführer aus

Kreml nennt Anschlag auf ostukrainischen Separatistenführer "Provokation".

Russland schließt weitere Ukraine-Gespräche nach dem gewaltsamen Tod des pro-russischen Separatistenführers Alexander Sachartschenko derzeit aus. "Es ist unmöglich, über künftige Treffen im Normandie-Format zu sprechen, wie dies viele unserer europäischen Partner wünschten", sagte Außenminister Sergej Lawrow am Samstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge vor Reportern.

Dmitri Peskow, Sprecher von Präsident Wladimir Putin, nannte den Anschlag eine "Provokation" und sagte laut Berichten russischer Nachrichtenagenturen am Samstag in Moskau, Sachartschenkos Tod werde zu "verstärkten Spannungen in der Region führen" und untergrabe das Minsker Abkommen zur Beendigung der Kämpfe in der Ostukraine.

Sachartschenko war am Freitag bei einer Explosion in einem Café in Donezk getötet worden. Das russische Außenministerium macht die ukrainische Führung in Kiew für die Tat verantwortlich. Diese wies die Vorwürfe zurück. Der ukrainische Geheimdienst erklärte, vermutlich sei der Separatistenführer in einem Konflikt zwischen "Terroristen und ihren russischen Unterstützern" getötet worden.

Im Normandie-Format hatten sich die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Russlands und der Ukraine zuletzt im Juni in Berlin getroffen, sie erzielten dabei allerdings keine großen Fortschritte. Sie bekräftigten die Vereinbarungen des Minsker Abkommens, wonach die schweren Waffen von der Front abgezogen, die Truppen entflochten und Minen geräumt werden sollen. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) kritisiert allerdings seit Jahren, dass dies nur sehr unzureichend geschieht.

Kommentare