Putins Sprecher wegen Luxusuhr unter Druck

Mit einer Armbanduhr im Wert von rund 565.000 Euro sorgt Dmitri Peskow für Zündstoff.

Der Sprecher von Russlands Präsident Wladimir Putin heiratete am Wochenende im Schwarzmeer-Badeort Sotschi die Olympia-Eistänzerin Tatjana Nawka. Doch nicht die Bilder von dem Paar sorgten in Russland für Aufregung, sondern die Armbanduhr, die der Bräutigam dabei trug.

Korruption oder harmloses Geschenk?

In Russland nehmen Antikorruptionsaktivisten regelmäßig extrem teure Uhren von ranghohen Politikern ins Visier, die sich diesen Schmuck wohl kaum von ihrem Gehalt kaufen können. Putins Sprecher versuchte deshalb, Spekulationen über Korruption auch in seinem Fall einzudämmen. "Geschenke von einer Ehefrau an ihren Mann" könnten ja wohl kaum etwas mit Korruption zu tun haben, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die Braut, Eistänzerin Nawka, bestätigte, dass sie ihm die Uhr geschenkt habe, doch sei der genannte Preis übertrieben. Peskow hat laut Vermögenserklärung ein jährliches Einkommen von 132.000 Euro.

Luxusuhr mit goldenem Totenkopf

Der Oppositionspolitiker und Antikorruptionskämpfer Alexej Nawalny hatte in seinem Blog geschrieben, dass es sich bei der Uhr mit einem goldenen Totenkopf darauf um eine Sonderedition der Luxusmarke Richard Mille handle. Die Uhr sei umgerechnet mindestens 565.000 Euro wert, wobei er aus einer E-Mail des in der Schweiz ansässigen Uhrmachers zitierte. Die Uhr "kostet mehr als Ihr Appartement", schrieb Nawalny. Er veröffentlichte weitere Fotos von Peskow mit teuren Uhren am Handgelenk, darunter eine Rolex, eine Omega und eine andere Richard Mille, und warf ihm direkt "illegale Bereicherung" vor. Zu der Hochzeit waren illustre Gäste geladen, darunter russische Popstars und Sportgrößen. Putin tauchte auf den Fotos nicht auf, obwohl das Paar zuvor versichert hatte, er sei eingeladen. Der Präsident selbst hält sein Privatleben seit seiner Scheidung unter Verschluss.

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