Russland fahndet nach estnischer Regierungschefin

Russland fahndet nach estnischer Regierungschefin
Russland hat Estlands Regierungschefin Kaja Kallas zur Fahndung ausgeschrieben. Demnach wird Kallas in Russland wegen "einer Strafsache" gesucht.

Russland hat Estlands Regierungschefin Kaja Kallas zur Fahndung ausgeschrieben. Dies geht aus einem Vermerk hervor, der am Dienstag auf der Internetseite des Moskauer Innenministeriums zu sehen war.

Demnach wird Kallas in Russland wegen "einer Strafsache" gesucht - genauere Angaben werden nicht gemacht. Wie die Kyiv Post berichtet, ist es das erste Mal in der Geschichte, dass nach einem anderen Staatschef beziehungsweise einer anderen Staatschefin gefahndet wird.

Infolge der seit zwei Jahren andauernden russischen Offensive in der Ukraine sind die Beziehungen zwischen Moskau und den baltischen Staaten äußerst angespannt. Kallas ist eine der schärfsten Kritikerinnen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie steht in Estland seit 2021 an der Spitze der Regierung.

Russland schreibt Estlands Regierungschefin Kallas zur Fahndung aus

Kallas war vergangene Woche in Wien und hatte als Gast von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) den Opernball besucht. Bei ihrem Besuch in Wien hatte Kallas um stärkere Unterstützung für die Ukraine geworben. Estland glaube an einen Sieg der Ukraine, sagte Kallas. 

Ukraine so lange es dauert unterstützen

Um diesen zu ermöglichen, müsse die Ukraine "so lange es dauert und mit so viel wie benötigt unterstützt werden". Die sogenannte Ramstein-Koalition der Ukraine-Unterstützerländer sei um ein Vielfaches stärker als Russland. Wenn die Ukraine-Unterstützer Kiew mit 0,25 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung unterstützten, "könnte dies der kritische Punkt sein". 

Russland müsse außerdem weiter von internationalen Organisationen isoliert werden, forderte Kallas. Außerdem sei es an der Zeit, eingefrorene russische Vermögen für den Wiederaufbau der Ukraine zu verwenden.

Kallas rief die Europäer überdies bei einem Besuch am Donnerstagabend in Wien zu mehr Investitionen in ihre Verteidigung auf. "Um abzuschrecken und einen Krieg in Europa zu verhindern, müssen wir glaubhaft und stark sein", sagte sie. Die Bedrohung sei real.

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