Rund um Neonazi-Demo: Schwere Krawalle in Leipzig

Am Rande einer Neonazi-Demonstration in Leipzig ist es zu schweren Ausschreitungen zwischen linken Gegendemonstranten und der Polizei gekommen. Vermummte warfen Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper, die Beamten gingen mit Wasserwerfern und Reizgas gegen die Krawallmacher vor.
Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurden Polizisten aus einer Menge von etwa 1000 Menschen heraus "massiv" angegriffen. Mindestens 40 Beamte seien verletzt worden. Über die Schwere der Verletzungen konnte die Sprecherin noch keine Angaben machen. Die Polizei nahm mehrere Menschen in Gewahrsam - wie viele, sagte sie zunächst nicht.

Ein dpa-Fotograf berichtete von eingeschlagenen Schaufensterscheiben und einer demolierten Bushaltestelle. Mülltonnen brannten. Die Polizei sprach von einer bedrohlichen Stimmung in der Leipziger Südvorstadt. Glascontainer seien umgeworfen worden. Das Gewaltpotenzial sei hoch.


Jugendpfarrer in Gewahrsam
Zu den Gegendemonstranten gehörte auch der gegen Rechtsextremismus engagierte Jenaer Stadtjugendpfarrer Lothar König, der von der Polizei in Gewahrsam genommen wurde. Er hatte zuvor auf einer linken Gegendemo von seinem Lautsprecherwagen aus gesprochen. Die Polizei teilte mit, ihm werde unter anderem Landfriedensbruch vorgeworfen.
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